6-Headed Shark Attack (USA 2018)

Der Wahnsinn der Wissenschaft trägt bisweilen drollige Früchte. Vorrangig im Film. Denn seien wir ehrlich: In der Realität würde wohl niemand darüber lachen, wenn Forscher einen sechsköpfigen Hai kreieren würden, der ahnungslosen Urlaubern nach dem Leben trachtet. Wobei natürlich die Frage erlaubt ist, welchen Nutzen ein solches Untier erfüllen soll. Vor allem, wenn es in einem „Forschungskomplex“ entwickelt wurde, der grundlegend aus mehreren miteinander vertäuten Flößen besteht, auf denen halb offene Hütten befestigt sind. Aber „6-Headed Shark Attack“ ist eine weitere von The Asylum und Syfy verantwortete Billigproduktion, da ist das Niveau erfahrungsgemäß nicht verhandelbar.

Nachdem der nahezu beschämende Vorgänger, „5-Headed Shark Attack“, den ausgelassenen vierköpfigen Killerfisch gleich mit abgefrühstückt hatte, befindet sich die Reihe mit dem insgesamt vierten Aufguss zumindest numerisch wieder in der Spur. Doch nicht nur das: Der von Mark Atkins („Planet of the Sharks“) als Regisseur, Kameramann und Co-Autor verantwortete Schnellschuss vertreibt durchaus solide die Zeit – und genügt bisweilen sogar mittlerem B-Standard. Das ist, gemessen an den Vorläufern, durchaus überraschend. Allerdings erwächst daraus längst kein überzeugender Film. Man sollte als Zuschauer also auf krausen Unfug geeicht sein, um das ironisch verwässerte Treiben des eher an einen überdimensionierten Seestern erinnernden Hais wertschätzen zu können.

Der hat es Jahrzehnte nach seiner Schöpfung auf die Teilnehmer eines Bootcamps für kriselnde Ehepaare abgesehen, die unter Leitung des selbst beziehungsgebeutelten Will (Brandon Auret, „Tremors 5“) auf einer kleinen Insel in Baja California gemeinschaftlichen Aktivitäten nachgehen. Deren wichtigste heißt bald überleben. Denn nachdem der über regenerative Fähigkeiten verfügende und selbst zum Landgang befähigte Räuber (zwei Köpfe müssen dabei als Beine herhalten!) die ersten Fluchtversuche unterbunden hat, kommt die absehbare Maschinerie aus Rennen und Gefressenwerden in Gang. Neben Will erweist sich einzig die toughe Mary (Thandi Sebe) als imstande, dem Monster beizukommen.

Die überspitzt figurierten Paare verhalten sich beim von blutigen, wiederum ansprechend am Rechner entstandenen Fressattacken gesäumten Überlebenskampf zwar nicht größtmöglich dämlich, aber doch doof genug, um das rettende Boot unverzüglich gegen einen Felsen zu bugsieren. Neben der Erwehrung des Hais halten Konflikte innerhalb der Gruppe die Alibicharaktere beschäftigt. Mehr Tempo hätte „6-Headed Shark Attack“ sicher nicht geschadet – gerade gemessen am überdramatisierten, viel zu lang ausgewalzten Finale. Von The Asylum ist man jedoch weit weniger Unterhaltungswert gewohnt. Von daher ist das Ergebnis nicht zwingend herausragend, aber doch immerhin erfreulich solide. Zumindest aus der Warte schmerzbefreiter Trash-Connaisseure.  

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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