Um das militärische Sperrgebiet Area 51 in der Wüste Nevadas ranken sich Mythen und Legenden. Die meisten von ihnen tragen der Annahme auf geheime – und vor allem geheim gehaltene – Spuren außerirdischen Lebens Rechnung. Die unlängst veröffentlichte Dementierung der US-Regierung, je mit extraterrestrischen Wesen in Kontakt getreten zu sein, dürfte eingefleischte Verschwörungstheoretiker in ihrem Weltbild aber wohl eher bestärken. Von dieser Diskussion sporadisch inspiriert sind auch amerikanische Filmemacher, die aber weniger den UFO-Gläubigen als vielmehr Fans von Science-Fiction und Horror aus der Seele sprechen.
Keine Ausnahme ist da „51“, den Regisseur Jason Connery („The Devil’s Tomb“) im Rahmen der After Dark Originals in Szene setzte. Der Sohn von Schauspiellegende Sean Connery hat sich auf dem Sektor preisbewusster Genrekost etabliert. Das zeigt auch seine blut- und schleimbesudelte Alien-Hatz, die mit der Öffnung von Area 51 für zwei ausgesuchte Journalisten ihren Anfang nimmt. Der Druck der Öffentlichkeit auf das Militär ist im Laufe der Zeit so groß geworden, dass TV-Reporter Sam Whitaker (John Shea, „Mutant X“) und die kritische Bloggerin Claire Fallon (Vanesa Branch, „Fluch der Karibik 1-3“) mit je einem Assistenten zur Dokumentation exklusive Einblicke in die Welt hinter dem Sperrzaun erhalten.
Um den Schein der Transparenz aufrecht zu erhalten, führt Colonel Martin (Bruce Boxleitner, „Babylon 5“) den Gästen verschiedene Geheimwaffen und Erfindungen vor. Einblicke in die untere Ebene, in der diverse auf der Erde gestrandete Außerirdische in Gefangenschaft leben, bleiben aber tabu. Bis es einem Formwandler, der die Gestalt eines jeden zuvor berührten Menschen annehmen kann, gelingt, seine Bewacher zu überlisten. Auf der Flucht lässt das Wesen die übrigen Schicksalsgenossen frei, die unter den Wissenschaftlern und Soldaten (u.a. Jason London, „Monsterwolf“) ein Blutbad anrichten. Doch in bester „The Thing“-Tradition lauert der Feind längst auch in den eigenen Reihen.
Der in Kooperation mit dem Fernsehsender Syfy entstandene S/F-Thriller lässt Latexkreaturen und uniformierte Aushilfsschauspieler in Lagerraumkulissen gegeneinander antreten. Das erkennbar schmale Budget erlaubte aber kaum mehr als spannungsfreies Sterben minderer Qualitätsstufe. Statt der Konzentration auf die Aliens stehen die Belange der klischeehaften menschlichen Protagonisten im Vordergrund. Also werden bedeutungsschwangere Reden geschwungen und ein Hauch Medienkritik transportiert. Der Muff des billig heruntergekurbelten Fernsehspiels aber hängt „51“ nach wie Scheiße am Schuh. Gefallen dürfte das jedenfalls weder Science-Fiction- noch UFO-Jüngern.
Wertung: (3,5 / 10)