Zombies (USA 2006)

zombieswickedlittlethingsEin Titel, der in die Irre führt: „Zombies“ hat nichts mit den Mythen eines George A. Romero gemein. Im Original heißt der von B-Routinier J.S. Cardone („The Forsaken“) inszenierte Film „Wicked Little Things“. Und nicht weniger als solchen begegnet Karen Tunny (Lori Heuring, „Taboo“), als sie nach dem Tod ihres Mannes das baufällige Haus von dessen längst verstorbener Sippschaft bezieht. Ihr fehlt das Geld, also ist diese letzte Zuflucht mehr als willkommen. Mit dabei sind ihre Töchter Sarah (Scout Taylor-Compton, „7 Songs“) und Emma (Chloe Moretz, „Amityville Horror“), die nichts von dem Grauen erahnen können, das vor ihnen liegt.

Es verschlägt sie in bewaldetes Bergterrain. Oben bei den Zombies? Die Reaktionen mancher Einwohner der Umgebung zeugen nicht gerade von Vertrauen. Das muss auch Karen bald feststellen, wird sie doch von Alpträumen heimgesucht. Und Emma, das jüngere der Mädchen, fühlt sich magisch von einem eingestürzten Minenschacht angezogen, in dem ihre neue Freundin Mary hausen soll. Tatsächlich trug sich im Bergbaugebiet fast einhundert Jahre zuvor arges zu, als bei einem Unglück eine Gruppe Kinder lebendig begraben und unter Tage eingeschlossen wurde. Ist es ihr Fluch, der die Region heimsucht?

Natürlich ist er das. Aus seinem Mangel an Originalität macht der Film keinen Hehl. Zu groß ist die Artverwandtschaft zu Grusel-Thrillern wie „The Dark“ oder „Silent Hill“, als das „Zombies“ um Innovationspreise buhlen würde. Das verwundert wenig, verlegt sich das produzierende Studio Millennium Films, hervorgegangen aus der B-Action-Schmiede Nu Image, doch in der Hauptsache auf die souverän inszenierte und zum Teil erstaunlich prominent besetzte Variation bekannter Kinostoffe. Die ist meist deshalb vorhersehbar, weil die Produzentengruppe um Avi Lerner und Boaz Davidson („Unstoppable“) vorgefertigte Schemata schlichtweg übernehmen. Dabei verfügen sie zwar über Erfahrung und Know How, nicht aber über das Gespür für Unterhaltung jenseits der bewährten Norm.

Die konzeptionelle Eingeschränktheit setzt in erster Linie auf Spannung, lässt aber auch genug Kunstblut fürs Jugendverbot in die Umgebung spritzen. Der Zombie-Bezug nährt sich daraus, dass die untoten Bälger nicht nur hungrig nach Erlösung sind, sondern ihre Opfer nach gewaltsamer Tötung auch zu verköstigen pflegen. Das stimmige Genrewerk punktet durch eine beständige Atmosphäre und schön schaurige Bilder, verbleibt aber in relativer Überschaubarkeit und Transparenz. Raum für Überraschungen bleibt da nicht. Über eine Stunde dreht sich Karens Vermutung um einen Kern, den der Zuschauer längst durch vereinzelt eingespielte Morde bestätigt weiß. Moderates Grauen bleibt garantiert. Vom Tross gleich gearteter Filmwerke kann sich der Streifen aber nicht absetzen.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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