Way of the Samurai (T 2010)

way-of-the-samuraiPatriotismus, Kitsch und CGI-Blut: Im thailändischen Historien-Abenteuer „Way of the Samurai“ findet der japanische Schwertkämpfer Yamada Nagamasa (Seigi Ozeki) in Siam eine neue Heimat. In Ayutthaya, der Hauptstadt des gleichnamigen Reiches, lernt er familiäre Werte und Freundschaft schätzen. Bis ihn die eigene Vergangenheit einholt. Der Klappentext bauscht den Film als Thailands Antwort auf „Last Samurai“ auf. Aber das respektvolle Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen bleibt in Nopporn Watins Möchtegern-Epos zugunsten eines pathetischen Hoheliedes auf Vaterlandstreue weitgehend aus. Die sporadischen Kampfkunst- und Schlachtsequenzen wirken da eher deplatziert.

Yamada, der mit der japanischen Freiwilligenarmee nach Siam kam, um König Naresuan im Kampf gegen das verfeindete Reich Hongsawadee beizustehen, bricht die Brücken zu seiner Heimat ab und wird Teil eines Kollektivs, das für den edlen Regenten ohne zu zögern in den Tod gehen würde. Dass die Thailänder ihren König lieben, ist hinreichend bekannt. Nur trägt diese filmgewordene Anleitung zur Majestätsvergötterung schlicht viel zu dick auf. Dabei wollen die einleitenden Texttafeln noch suggerieren, Produzent und Regisseur Watin würde der diplomatischen Beziehungen zwischen Thailand und Japan huldigen. In drögen Off-Erzählungen wird aber lieber tief ins thailändische Selbstverständnis geblickt.

Auch der deutsche Titel dieser im Original „Yamada – The Samurai of Ayothaya“ benannten Banalität ergibt wenig Sinn. Den Weg des Samurai nämlich lässt jener Yamada bald hinter sich. Als eine Gruppe Krieger aus Hongsawadee in Ayutthaya ihr Unwesen treibt, muss er den Verrat des eigenen Meisters erkennen. Nachdem ein Mordversuch gescheitert ist, findet sich der verwundete Yamada plötzlich in der Hauptstadt wieder, wo er gepflegt und in die Gemeinschaft integriert wird. Der weise Mönch Phra Khru (Sorapong Chatree, „Ong Bak 2+3“) unterrichtet ihn schließlich in der nationalen Kampfkunst und lehrt ihn, die neue Heimat bedingungslos zu lieben.

Flüchtig werden Handlungsfäden gesponnen. Die hübsche Champa (Kanokkorn Jaicheun) führt den Fremden mit Hilfe ihrer nervtötenden Nichte in die siamesische Kultur ein. Die Romanze bleibt trotz schwülstiger Dialoge aber lediglich angedeutet. Bis sich Yamada Respekt und Anerkennung verdient hat und gar Teil der königlichen Leibgarde wird, plätschert die Handlung redselig vor sich hin. Action gibt es wenig. Erst am übertrieben Schluss wird der ehrlose Verrat seines japanischen Meisters wieder relevant. Davor gibt es ein rüdes Gemetzel im Dschungel. Das lächerlich in alle Winde spritzende CGI-Blut rechtfertigt aber kaum die Verweigerung einer FSK-Freigabe. Formal solide und erzählerisch arg limitiert, hat diese flache Heimatfindung letztlich einfach viel zu wenig zu bieten.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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