The Showdown (ROK 2005)

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Geochilmaru ist der Keyser Soze des Martial-Arts-Films. Er ist ein Phantom, das sich in der Anonymität des Internet verbirgt. Die von ihm betriebene Webseite dient Kampfsportlern als Forum des Austauschs. Durch Sprachgewandtheit erlangt er einen gewissen Ruf, ohne das ihn je ein Mensch zu Gesicht bekommen hat. Als acht in verschiedenen Stilen bewanderte Kämpfer berufen werden, sich dem Unbekannten zu stellen, besteigen sie einen Kleinbus und treten eine Reise in die Berge an. Die Überraschung lässt nicht lange auf sich warten, will Geochilmaru doch nicht gegen alle, sondern nur einen der Gruppe antreten. Statt das Los entscheiden zu lassen, messen sich die Kämpfer in einem Turnier.

Regiedebütant Jin-Seong Kim will mit „The Showdown“ keinen typischen Actionfilm auftischen, sondern die Philosophie des Kampfsports durchleuchten. Entsprechend ist die Choreographie nicht auf spektakuläre Bewegungsmuster ausgerichtet, sondern auf authentisches Kräftemessen. Das ambitionierte Grundkonzept der anschaulichen Gegenüberstellung diverser Formen der Martial-Arts in Ehren, die Umsetzung wirkt doch arg unbeholfen. Kameraführung und die Überbelichtung der Bilder bleiben ohne Reizpunkte, gleiches gilt für die in erster Linie durch die schwachen Dialoge auffällige Rahmenhandlung. Die Kämpfer, deren Hintergrund vom Gangster bis zum Büroangestellten reicht, werden nur grob umrissen und sind kaum mehr als in den jeweiligen Disziplinen bewanderte Schemen.

Um die Spielszenen zu strecken fungiert ein lokaler Polizist als Running Gag. Wiederholt unterbricht er die meist sportlichen Auseinandersetzungen und lässt sich auf Konfrontationen ein, die für das eigentliche Ziel des Films hinderlich erscheinen. Hinzu kommen die Off-Kommentare eines wissenden Beobachters, der Stilformen und Grundgedanken des sportlichen Wettstreits erläutert. Die verschiedenen Elemente fügen sich einfach nicht zu einem Ganzen zusammen, was im gänzlich unpassenden Technosound die Spitze diffuser Uneinheitlichkeit erklimmt. Was bleibt ist die Moral. Einer der Kämpfer bemerkt: „Es geht nicht ums Gewinnen oder Verlieren. Wenn man etwas mit Würde tut, gibt es das nicht.“ Was bleibt ist ein Martial-Arts-Lehrvideo in zäher Spielfilmversion. Dann doch lieber die übertriebenen Pendants aus Hongkong. Dort geht es zumindest erkennbar um die Unterhaltung.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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