Peaceful Warrior – Der Pfad des friedlichen Kriegers (USA 2006)

PWA_OneSheet_V21.qxd„The journey is what brings us happiness, not the destination.“ – Dan

Wie hat er das nur gemacht? Von einem Augenblick auf den nächsten ist der alte Mann vom Asphalt auf das Dach der Tankstelle gelangt. Der junge Athlet Dan Millman (Scott Mechlowicz, „Eurotrip“) staunt. Doch wird sich ihm die Kunst dieses bemerkenswerten Off Screen-Stunts nicht erschließen. Ebenso wenig dem Zuschauer. Dafür werden er und Dan einen intensiven Kurs in Fragen der Selbsthilfe absolvieren. Verpackt in eine visuell aufregende Sportlergeschichte wird daraus Klischee-Kino mit Erhellungs- und Happy End-Garantie. Und das natürlich basierend auf wahren Ereignissen.

Der echte Dan Millman hat mit dem autobiographischen Roman „Der Pfad des friedvollen Kriegers“ Millionen begeistert. Er appelliert an die verborgenen Kräfte des Bewusstseins und nimmt sein Publikum mit auf eine Reise ins Innere. Sein Mentor ist Socrates, im Film überzeugend gespielt von Nick Nolte („Hotel Ruanda“), jener Tankwart, der ihm den Weg zur spirituellen Erleuchtung weist. Seinen richtigen Namen verschweigt der kauzige Mentor. Er könnte auch Dans Einbildung entspringen und schlicht einem Symbol für den Wandel von Sichtweise und Erwartung entsprechen.

Das Ziel von Turner Dan ist der Ausscheidungswettkampf für die Olympischen Spiele. Ehrgeizig folgt er diesem Traum und nimmt weder Rücksicht auf sich noch die befreundeten Sportskameraden. Socrates weist ihm den Weg des friedfertigen Kriegers und lehrt ihn, seine Energie bewusst einzusetzen und neben dem sportlichen Erfolg die wesentlichen Dinge schätzen zu lernen. Das klingt arg oberlehrerhaft und gibt sich phasenweise auch so. Die klugen Phrasen des Philosophen von der Tankstelle bleiben ein Theorem der Weisheit, das nicht selten an den Wissensvorsprung von Glückskeksen erinnert.

Dazu gibt es eine Rahmenhandlung, die den vorgezeichneten Wandel durch die konventionelle Dramaturgie des Sportlerfilms stützt. Ein schwerer Unfall wirft den jungen Athleten aus der Bahn. Mit Hilfe seines väterlichen Freundes kämpft er sich jedoch ins Leben zurück und überwindet selbstredend auch die Zweifel von Universitätstrainer Garrick (Tim DeKay, „Carnivalé“). Victor Salvas („Jeepers Creepers“) Inszenierung setzt auf kraftvolle Bilder und die optische Veranschaulichung von Dans innerem Kampf. Raffiniert, geschweige denn glaubwürdig erscheint das kaum. Zwanghaften Optimisten und den Lesern der Buchvorlage dürfte das aber herzlich egal sein.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

 

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