Night Creature (USA 1978)

night-creatureWeißer Jäger, schwarze (Groß-)Katze: In „Night Creature“ stellt sich Donald Pleasance („Halloween“) einem Panther zum Duell, um die eigene Angst zu überwinden. Denn der von ihm verkörperte Abenteurer und Schriftsteller Axel MacGregor ist ein furchtloser Draufgänger. Eigentlich. An seine Grenzen geführt wird dieser jedoch, als ihn besagtes Raubtier während eines Jagdausflugs anfällt und verwundet. Die dabei verspürte Todesangst ist neu für MacGregor und um sich dieser zu stellen bleibt – na klar – einzig die neuerliche Konfrontation mit dem schwarzen Leoparden.

Ein überzeugender Film ist Regisseur, Produzent und Story-Lieferant Lee Madden („Hell’s Angels ´70“) mit diesem abenteuerlichen Tier-Horror-Murks wahrlich nicht gelungen. Den Panther, der in den einzigen gelungen inszenierten Szenen in Zeitlupe bedauernswerte Komparsen anfällt, trifft daran keine Schuld. Schwächen offenbart der Streifen neben der formalen nämlich auch auf charakterlicher Ebene. Das trifft weniger auf den von Pleasance lustlos gespielten alternden Haudegen zu, dessen Handeln zu Beginn von altbackenen Off-Erzählungen im 50er Jahre-Trivialstil begleitet wird, als vielmehr die überflüssigen übrigen Figuren.

MacGregor lässt den Panther für ein stattliches Kopfgeld lebendig fangen und auf seine thailändische Privatinsel schaffen, wo er, nachdem sämtliche Bediensteten in den Urlaub entlassen wurden, das Biest freilässt. Mit Gewehr und neun Kugeln, eine für jedes Leben der Wildkatze, begibt er sich humpelnd auf die Pirsch. Nur wird das erhoffte Duell von ungebetenen Gästen gestört: MacGregors Töchter, die Halbschwestern Leslie (Nancy Kwan, „Angkor – Das Tor zur Hölle“) und Georgia (Jennifer Rhodes, „Slumber Party Massacre“), statten ihm mit deren kleiner Tochter und dem raubeinigen Touristenführer Ross (Produzent Ross Hagen, „Die Vergelter“) einen Überraschungsbesuch ab.

Die Nebenfiguren und deren Probleme – darunter eine leblose Dreiecksbeziehung zwischen Leslie, Georgia und Ross – bleiben banal und reizarm. Ein Hauch von Atmosphäre kommt erst mit Georgias Todeskampf auf, dem die Belagerung des Hauses durch den Panther folgt. Aber grundlegend spannend ist es nicht, Pleasance bei der Auslebung seiner Obsession zuzuschauen. Anzukreiden ist dies insbesondere Madden, der jedes Gespür für Tempo und Erzählrhythmus vermissen lässt. Stattdessen probt er in lachhaften finalen Überblendungen die Gleichstellung von MacGregor und Panther. Ein zäher, uninteressanter und insgesamt arg dürftiger Film.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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