Mega Python vs. Gatoroid (USA 2011)

mega-python-vs-gatoroidDie Werke aus der Mockbuster-Produktionsschmiede The Asylum sind pure Zeitverschwendung. Die Tricks sind unterirdisch, Darsteller und Regieleistung indiskutabel. Aber die Filme bringen Geld ein. Und sei es auch nur, weil ahnungslose Rezipienten auf die Covergestaltungen hereinfallen oder die an aktuellen Hollywood-Großproduktionen ausgerichteten No Budget-Nachbauten fürs Original halten. Etwas anders verhält es sich mit den Hauseigenen Creature Features, die, tricktechnisch nicht minder schundig, zumindest zeitweise ihr trashiges Potenzial auszuspielen verstehen.

Das bislang beste Beispiel ist „Mega Python vs. Gatoroid“, der sich, in Kooperation mit dem TV-Sender Syfy entstanden, dankenswerterweise selbst keinen Deut ernst nimmt und auch die Schauspieler zu hysterisch überzogenen und hemmungslos albernen „Höchstleistungen“ angespornt hat. In den Hauptrollen tummeln sich die dereinst rivalisierenden 80´s-Popsternchen Tiffany und Deborah Gibson, die in „Mega Piranha“, bzw. „Mega Shark vs. Giant Octopus“ bereits ihre Einweisung ins ´Asylum´ zelebrieren durften. Auch diesmal bekommen es die beiden mit riesenhaftem Getier zu tun – und dürfen sich während eines Banketts nebenbei freudvoll mit Essen bewerfen.

Unter der Regie von „Friedhof der Kuscheltiere“-Regisseurin Mary Lambert beharken sich die beiden Sängerinnen, die ausgerechnet auch noch eigene Songs zum Soundtrack beisteuern durften, als zerstrittene Umweltschützer. Tiffanys Terry O’Hara ist als Wildhüterin um den Fortbestand des ökologischen Gleichgewichts in den Everglades besorgt. Genau das aber wird ausgehebelt, als Gibsons radikale Aktivistin Nikki Riley befreite Schlangen in den Sümpfen Floridas auswildert. Nur neigen die zu Riesenwuchs, was Terry, als ihr Verlobter von einer gewaltigen Python verschlungen wird, mit der Verfütterung von Steroiden an Alligatoren erwidert.

Die Folgen zeigen sich Monate später, wenn die sich bekämpfenden Riesenreptilien aus den Sümpfen auszubrechen drohen. Nachdem sich die nervigen Weibsbilder genug an den Haaren gezogen und im Büffet gewälzt haben, versuchen sie mit Hilfe des vernunftgetriebenen Wissenschaftlers Diego Ortiz (Adolfo Martinez, „L.A. Law“) gemeinsam die Monstren aufzuhalten. Dabei schlägt „Mega Python vs. Gatoroid“ im Gegensatz zu den berüchtigten Mockbuster-Produktionen ausreichend Kapital aus seiner schwachsinnigen Prämisse und mündet in einen Creature-Clash mit enormem Trash-Faktor und hohem Amüsement. Und gerade spaßige Kurzweil ließ The Asylum bislang doch am deutlichsten vermissen.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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