Die Bockwurschtbude – Back to the Roots (2013, Puke Music)

die-bockwurschtbude-back-to-the-rootsDer Deutsch-Punk ist reich an Namen, die trotz Augenzwinkern das Grausen lehren. In diese durchaus rege Tradition reiht sich auch DIE BOCKWURSCHTBUDE ein, deren zweite Platte „Back to the Roots“ aber ausreichend Argumente bereithält, nicht an vorschnellen Meinungsbildern festzuhalten. Denn das Trio aus Frankfurt (Oder) schmettert in altgedient schnoddriger Manier Phrasen und simple Reimformen. Im Opener „Glücklich“ stärken sie die Front der feisten sozialfaulen Stubenhocker, ehe es um falsche Freunde („Nebel“), Gewalt („Nacht & Tod“) oder Genre-Urgesteine („O.S.T.“) geht, deren Musik noch nicht massenmedialer Vermarktungsstrategien anheim fiel (oder eben am Schalter verfügbar war).

Auch der Titeltrack gibt die Richtung gen alter Wurzeln vor. Daran lässt sich die Mitte der Neunziger gegründete Band auch musikalisch messen – mit Grölgesang, ordentlichem Tempo und eben recht simpel gestrickten Texten mit klar formulierter Aussage. Das macht insgesamt Laune und hat auch instrumental Freudvolles zu bieten. Mit „Und sie wissen nur zu gut Bescheid“ und „G“ finden sich zudem weitere veritable Hits, so dass „Back to the Roots“ durchaus als lohnende Entdeckung durchgeht. Dass dabei längst nicht jeder der 15 Tracks durchweg überzeugt, ändert am Gesamteindruck nichts. Denn lieber hergebracht ruppiges Gepolter aus dem Untergrund, als neumodisch glattpolierten Schnickschnack. Aber der würde zu einem Bandnamen wie DIE BOCKWURSCHTBUDE wohl auch nur schwerlich passen.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

 

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