Man weiß im Grunde schnell, woran man bei ATEMNOT ist; offensichtlicher kann man mit der Türe nicht ins Haus fallen. Dass hier Deutsch-Punk auf dem Programm steht, erschließt sich unverzüglich. Ebenso, dass die Band bereits 20 Jahre existiert. Der Titel ist eben Programm.
Deutsch-Punk ist aber nun einmal was für Eingeschworene. Auf breiter Ebene kann man beim gemeinen Publikum damit keine Blumentöpfe gewinnen. Nichts anderes trifft auch auf ATEMNOT zu, wenngleich diese doch ein paar Überraschungen parat haben. Das bezieht sich vor allem auf die weibliche Gastsängerin, so dass bei einigen Songs das doch recht eng gesteckte musikalische Korsett immer wieder mal gelockert wird („Ein Feuer brennt in mir“). Ansonsten gibt es das übliche Deutsch-Punk-Gewitter mit bekannten Riffs und Schlägen, der Gesang nölig bis rotzig.
Die Inhalte sind ebenfalls nicht neu. Politik und Rechtsradikalismus. Ede Stoiber bekommt zum Beispiel einen drüber („Der kleine Eddi“) und in „Tommy“ wird der Tod eines Freundes besungen, der von Neonazis umgebracht wurde. Ein, zwei ruhigere Nummern gibt es auch noch, all das klingt aber ansonsten wenig originell. Man bekommt gewohnte Deutsch-Punk Kost, die aber dennoch stellenweise Spaß machen kann. Sofern man dem grundsätzlich etwas abgewinnen kann.
Wertung: (5,5 / 10)