Cursed – Verflucht (USA/D 2004)

verflucht-craven„Maybe it´s a hip Werewolf. Maidens come here with the perfectly implanted breasts.”

Mit „Scream“ (1996) revolutionierten Regisseur Wes Craven („Last House on the Left”) und Autor Kevin Williamson („The Faculty”) den Teen-Slasher. Zwei Fortsetzungen und unzählige Ableger folgten, die der kleinen Horror-Sensation aber nur unzureichend gerecht wurden. Der Werwolf-Grusler „Cursed – Verflucht“ bringt das Dream-Team des modernen Gänsehaut-Thrillers acht Jahre nach „Scream 2“ (1997) erneut zusammen. Jedoch ließen diverse Umstrukturierungen und Kürzungen bei Skript und Besetzung das Projekt bereits vor seiner verspäteten Kinoauswertung scheitern. Ein Misserfolg war damit unweigerlich vorprogrammiert.

Bei einem nächtlichen Unfall in den Hollywood-Hills werden die Geschwister Ellie (Christina Ricci, „Sleepy Hollow“) und Jimmy (Jesse Eisenberg, „The Village“) von einer wolfsähnlichen Kreatur attackiert. Mit leichten Verletzungen können sie dem Ungeheuer entkommen, doch beginnt der wahre Schrecken erst nach dem unheimlichen Vorfall. Mit zunehmender physischer Veränderung wächst die Gewissheit, dass der Fluch eines Werwolfs auf ihnen lastet. Einer Legende zufolge kann nur die Tötung des Überträgers die Metamorphose aufheben. Eine verzweifelte Suche beginnt, bei der Ellies Freund Jake (Joshua Jackson, „The Skulls“) eine Entscheidende Bedeutung zukommt.

Nix neues im Finsterwald. Zwischen „O.C. California“ und „American Werewolf“ entspinnt sich eine klischeebeladene Schauermär in Hochglanzoptik. „Cursed – Verflucht“ gerät über die angestrebte Balance aus Horrorfilm und Problemwelt der Post-Pubertät schnell ins wanken. Neue Perspektiven werden dabei nicht ins Auge geschlossen. Ellie ist das aufstrebende Karrieregirl, Jimmy der ungeliebte Außenseiter. Durch die schrittweise Verwandlung inklusive der obligatorischen Sinnesschärfung befreit sich letzterer von seinem Image als Loser – und lässt den Streifen beizeiten wie „Teen Wolf“ (1985) auf Gore erscheinen.

Der Underground-Hit „Ginger Snaps“ (2000) setzte, ebenso die zwei gelungenen Fortsetzungen, ein Zeichen für die Verquickung von Werwolf- und Teenie-Film. Umso bedauerlicher erscheint da der Umstand, dass die Qualitäten von Altmeister Wes Craven hinter dem Konfektionsplot von „Dawsons Creek“-Schöpfer Kevin Williamson zurückstehen. Dessen glamouröse Welt, in der selbst Jahrmarktwahrsagerinnen als Top-Models durchgehen, ist zu transparent, um wirkliche Überzeugungskraft zu besitzen. Die Figuren sind artifizielle Abziehbilder suggerierter Magazinrealitäten, die Handlung überraschungsarm und jederzeit vorhersehbar.

„Cursed – Verflucht“ verschenkt das charismatische Potential seiner Darsteller an inhaltliche Leere. Die Ricci ist gut, der Film ist es nicht. In unbedeutenden Nebenrollen werden Shannon Elisabeth („13 Geister“) und Judy Greer („Elizabethtown“) zu adretten Sprechpuppen degradiert. Selbst die Tricks von Oscarpreisträger Rick Baker („Star Wars“) sind mehr solide denn mitreißend. Eine gewisse Kurzweil kann man dem Streifen nicht absprechen, doch erzeugt der unentschlossene Taumel zwischen Coming-of-Age-Posse und Monsterhorror eine diffizile Unwucht. Was bleibt ist müde Unterhaltung mit teils heftiger Comic-Gewalt – und adäquate Gesellschaft für Wes Cravens qualitativen Substanzverlust „Vampire in Brooklyn“ (1995).

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

scroll to top