Bulletproof Monk – Der kugelsichere Mönch (USA 2003)

bulletproof-monkWährend Chow Yun-Fat („A Better Tomorrow“) im asiatischen Raum bereits seit Mitte der 80er-Jahre unangefochten an der Spitze beliebter wie erfolgreicher Kinostars rangiert, blieb ihm der große Durchbruch in Amerika bislang vergönnt. Schuld daran trägt wohl die überwiegend glücklose Auswahl angebotener Rollen, die den Charakterdarsteller bislang zumeist auf stumpfe Actionstreifen festzulegen versuchten. So verwundert es wenig, dass der bescheidene Mime aus Fernost durch seine überzeugenden Darstellungen zwar einen gewissen Tiefgang in Filme wie „The Corruptor“ zu bringen vermochte, die grundlegende Qualität solch unterhaltsamer, obgleich weitgehend mittelprächtiger Werke jedoch nur bedingt steigern konnte.

Eine Trendwende scheint derweil nicht in Sicht, werden amerikanische Filmemacher dem Können Chow Yun-Fats wohl kaum in der Weise, wie es Ang Lee mit „Tiger and Dragon“ gelang. Die Sprachbarriere mag daran ihren Anteil haben, doch rechtfertigt dies wohl kaum Machwerke wie die jüngst auf internationale Leinwände gespülte Comic-Adaption „Bulletproof Monk“. In der schützt ein namenloser Mönch (Chow Yun-Fat) seit mehr als 60 Jahren eine geheimnisvolle Schriftrolle, die uneingeschränkte Macht und ewige Jugend verspricht. Doch nach Jahren des Kampfes, in denen das Artefakt dem Hüter selbst durch stete Vitalität und Aufhebung des Alterungsprozesses beisteht, scheint die Zeit gekommen, einen Nachfolger zu bestimmen und auf die schwere Bürde dieser Lebensaufgabe vorzubereiten.

In den USA begegnet der Geistliche dem eigenwilligen Kleinkriminellen Kar (Seann William Scott), der sich nach anfänglichen Schwierigkeiten als potentieller Folgehüter der Rolle erweist. Doch steht der sinistre Alt-Nazi Strucker (Karel Roden) einer unproblematischen Einweisung des Novizen grundlegend im Wege, strebt dieser doch eine Verjüngungskur seiner Person in Verbindung mit der Übernahme der Weltherrschaft an. Mit Unterstützung der mysteriösen Jade (Jaime King, „Blow“) macht sich das ungleiche Gespann daran, die Pläne des machthungrigen Unholdes zu durchkreuzen.

Der mäßige Fantasy-Streifen, Spielfilmdebüt von Musikclip- und Werberegisseur Paul Hunter, untermauert durch die eher schlappe Inszenierung und eine langatmige Umsetzung einmal mehr die Schnelllebigkeit des modernen amerikanischen Actionkinos. So verrennt sich der kugelsichere Mönch nicht nur in augenscheinliche Belanglosigkeiten, sondern stolpert obendrein auch über den beinahe konsequent vollzogenen Verzicht auf selbstironisches Gebaren. Statt Coolness versprühen die überwiegend blassen Darsteller (u.a. auch Mako, „Conan, der Barbar“) einzig Desinteresse. Chow Yun-Fat macht dabei noch die beste Figur und verkörpert den würdevollen Weltenretter immerhin mit angemessener Erhabenheit. Seann William Scott hingegen, der für seine Rolle 15 Kilo abnahm und intensive Nahkampfübungen absolvierte, stellt hingegen eine klassische Fehlbesetzung dar. Dem Spermaschlucker aus „American Pie“ nimmt man den harten Fighter zu keiner Zeit ab.

„Bulletproof Monk“ ist ein arg formelhafter „Fernost trifft West“-Actioner, zwar durchaus zufriedenstellend getrickst, doch darstellerisch wenig überzeugend. Zudem wirkt der Plot recht lieblos bei diversen Abenteuerklassikern wie „Indiana Jones“ oder Buddy-Movies der Gangart „Nur 48 Stunden“ abgekupfert. So verpufft der Unterhaltungswert des gnadenlos gefloppten Streifens bereits frühzeitig. Chow Yun-Fat sollte seine Entscheidungen bezüglich angebotener Rollen in Zukunft wohl besser reiflicher überdenken, bevor die Zerstörungsmaschinerie Hollywoods auch einen der begnadetsten asiatischen Darsteller in ihren Fängen zermalmt.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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