A Change of Pace – An Offer You Can’t Refuse (2005, Immortal Records)

changeofpaceofferAn einer Band wie A CHANGE OF PACE werden sich wohl mal wieder die Geister scheiden. Die einen werden die Band als Plastik-Plagiat abstempeln und sich nicht weiter um das Schaffen der Jungs kümmern, die anderen werden sie über kurz oder lang lieb gewinnen und ihre Melodien fortan bei der Ausführung ihrer Lieblingsbeschäftigungen laufen lassen. Gründe für einen Standpunkt gibt es auf beiden Seiten. Bemerkenswert ist da zunächst einmal das Alter der Band aus dem Umfeld von Phoenix/Arizona. 20 Lenze zählt wohl keiner der Bandmitglieder und das macht das Schaffen umso bemerkenswerter, denn aufgrund der Ansätze im Songwriting, der Harmonien und der Arrangements stechen sie locker einige „alte Hasen“ im Emocore-Business aus.

Zwar gab es beim vorliegenden Debüt „An Offer You Can’t Refuse“ das eine oder andere Mal ein wenig Hilfe von Produzent Michael Baskette (u.a. INCUBUS), doch wer nimmt so etwas nicht in Anspruch? Und wenn als Ergebnis ein Song wie „Death Do Us Apart“ herausspringt – was will man mehr? Doch ein Song alleine reicht noch nicht zur Platin-Scheibe, es gilt das Gesamtwerk. Das ist zwar recht schön ausgefallen, doch mit der Zeit und fortwährender Spieldauer lässt man hier doch die ein oder andere Feder. Zu unausgewogen klingt es und mit der Zeit verliert man die Übersicht, da sich ein Großteil der Songs doch sehr gleich anhört. Und da sind sie wieder, die erhobenen Zeigefinger, und ich muss ihnen zum Teil recht geben: das hört sich hier und da doch ziemlich berechnend an. Aber ich will mal nicht päpstlicher sein, als der Papst es war, wer signed heutzutage schon eine Band im großen Stil, ohne etwas zu berechnen?

Es sind aber oft nur die Ansätze zu erkennen, der große Wurf gelingt nur zwei oder drei mal. Die standesgemäße Ballade findet man in „A Farewell to a Friendship“ und die denn auch der schwächste Song der Platte. Streicher müssen wohl sein und der fehlende Spannungsbogen im Song führt zum Urteil: hinein in den Karton zu den 1.000 anderen Tränendrückern. Dafür gibt es mit „Queen of Hearts“ einen gut gelungenen Rausschmeißer, der ein positives Grundgefühl hinterlässt. Unter den gegebenen Umständen lassen wir mal Gnade walten und hoffen, dass die Jungs den Boden unter den Füßen und die Fäden fest in der Hand behalten. Das war die Kür, die Pflicht – und somit ein wegweisendes Album – fehlt noch. Denn auch trotz fehlender Innovation und zum Teil sehr glatt gebügeltem Outfit erhebe ich den Hut vor einem solchen Talent und pendele mich in der Mitte der Parteien ein, ziehe die Band aber in Erwägung für mein Sommer-Mixtape.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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