Zombie Joe – Schlachthaus, Baby! (2005, Safety Records)

„Augen zu und mit dem Kopf zuerst in den Arsch der Welt.“

Das deutschsprachige Musik unpeinlich und gleichsam Massentauglich sein kann beweisen Bands wie WIR SIND HELDEN seit geraumer Zeit. Deutscher Pop ist wieder in den Charts, das nationale Musikbewusstsein stark wie lange nicht mehr. Ungeachtet des grassierenden Trendgespenstes erweisen sich ZOMBIE JOE als Bindeglied zwischen oben genanntem Gefälligkeitsanspruch und dem Hang zur Independent-Schiene. 

Das neue Album der vierköpfigen Combo heißt „Schlachthaus, Baby!“ und kündet von schweren Zeiten. Nachdenkliche Songs, vollgesogen mit trockener Melancholie und staubiger Bestandsanalyse. Musikalisch geht es eher tief gestimmt zu. Dabei verbinden ZOMBIE JOE die psychedelische Komponente von SOUNDGARDEN mit staubigem Wüsten-Rock. „Schlachthaus, Baby!“ ist ein eigenwilliger Trip ins Ungewisse des menschlichen Geistes. 

Die Atmosphäre ist schwül, die deutschen wie englischen Texte nachdenklich. ZOMBIE JOE ist eine Band für Exzentriker. Die guten Refrains und die stets gefällige Note der Songs kaschieren meist überzeugend den unbedingten Hang zur Andersartigkeit. Bis in die Charts wird es „Schlachthaus, Baby!“ sicher nicht schaffen. Und das ist auch gut so. Diese Art von Musik gehört auf die Bühne, nicht ins Radio.  

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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