Zombie 2 – Day of the Dead (USA 1985)

dayofthedead85Auch der Dämmerung der Toten folgte ein Tag, der „Day of the Dead“. Sieben Jahre nach seinen Zombies in der Shopping Mall („Dawn of the Dead“) legte George A. Romero nach und führte seine Untoten-Trilogie, die 1968 mit dem Independent-Meilenstein „Night of the Living Dead“ ihren Anfang genommen hatte, zu einem (vorläufigen) Abschluss. Das System aus Gesellschaft und Politik, das im Vorgänger noch kollabierte, liegt längst in Trümmern. Die Zeitungsüberschrift „The Dead walk!“ kündet von der perplexen Hilflosigkeit, mit der die apokalyptische Entwicklung über die Menschheit hereinbrach und sie schließlich überrollte.

Statt in Pittsburgh spielt der Film im sonnigen Florida, wo sich eine Gruppe Überlebender in eine unterirdische Militärbasis zurückgezogen hat. Spannungen zwischen den Überlebenden sind wie bei Romero üblich vorprogrammiert. Wissenschaftlerin Sarah (Lori Cardille), Hubschrauberpilot John (Terry Alexander, „Amateur“) und Funker Bill (Jarlath Conroy) suchen in der Umgebung vergeblich nach Überlebenden. Ähnlich erfolglos verläuft auch die Untersuchung der Zombies durch Dr. Logan (Richard Liberty, „The Crazies“), genannt Frankenstein, was die Soldaten um Captain Rhodes (Joseph Pilato, „Wishmaster“) zu markigen Posen und Drohgebärden verleitet.

Romeros ursprüngliche Vision sah als Handlungsraum ein gewaltiges Anwesen und eine aus Zombies bestehende Schutztruppe vor. Die massive Einschränkung des Budgets machte jedoch diverse konzeptionelle Änderungen und den Rückzug der Protagonisten unter die Erde erforderlich. Die Erziehung der menschenfressenden Wiedergänger beschränkt sich darum auf Bub (Sherman Howard, „Retroactive“), der in diversen Testreihen dazu gebracht wird sich seines vorangegangenen Daseins zu entsinnen. Da Logan ihm zur Belohnung aber Leichenteile verstorbener Soldaten zugänglich macht, ist eine Eskalation – ebenso wie der zwangsläufige Niedergang der menschlichen Bastion gegen das Zombie-Heer – unvermeidbar.

Im Allgemeinen gilt „Day of the Dead“ als der schwächste Teil der im neuen Jahrtausend nachhaltig erweiterten Trilogie. Tatsächlich gerät er durch Redseligkeit und übertriebenen schauspielerischen Einsatz gegenüber den ersten beiden Teilen ins Hintertreffen. Ein Klassiker des Splatterfilms wurde das grimmige Endzeit-Drama dennoch, was es vor allem seinem pessimistischen Tenor verdankt. Die unterschwellig satirischen Spitzen, die „Dawn of the Dead“ noch gegen die Konsumgesellschaft abgefeuert hatte, wichen einem beeindruckend nachtschwarzen Nihilismus, dem Maskenbildner Tom Savini neuerlich in makabren Make Ups und krassen Gewaltszenen Ausdruck verlieh. Der abrupte Finalschnitt flüchtet sich in eine ideale Traumwelt vor paradiesischem Hintergrund. Aber ein solches Idyll ist nur die Flucht vor der Wirklichkeit eines unvermeidlichen Todes.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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