The Take – The Take (2019, Demons Run Amok)

Was soll schon schiefgehen, wenn sich Wegbereiter des New-York-Hardcores zusammentun, um dem klassischen Oi!-Punk Tribut zu zollen? Exakt, nullkommanix. Dabei lassen THE TAKE auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum durchweg erkennen, dass ihnen das noch recht junge Bandprojekt eine echte Herzensangelegenheit ist. Was zählt, ist eben nicht die Aussicht auf Erfolg, sondern allein die Leidenschaft.

Die Idee dahinter stammt von Drummer Will Shepler (Gründungsmitglied von MADBALL und in der Vergangenheit u. a. bei AGNOSTIC FRONT aktiv) und SICK OF IT ALL-Bassist Craig Setari (spielte früher ebenfalls bei AGNOSTIC FRONT sowie den CRO-MAGS). Sie begeisterten den seinerzeit frisch bei BIOHAZARD ausgestiegenen Gitarristen und Sänger Scott Roberts (bereicherte u. a. auch BLOODCLOT) für ihr Vorhaben und die Geburtsstunde von THE TAKE ward besiegelt.

Rasch wurde jedoch ersichtlich, dass Setari durch seine Verpflichtungen bei SICK OF IT ALL nicht für die Vorbereitungen des ersten Langspielers zur Verfügung stehen konnte. Also wurde Ersatzmann Carlos Congote (ROYAL HOUNDS, Ex-URBAN NOISE) ins Boot geholt. Das Resultat dieser Kollaboration ist eine Platte, die den Klassenkampf bereits auf dem Comic-Cover zelebriert: maskierte, übergroße Skins stampfen die Upper Class mit schweren Stiefeln in Grund und Boden. Dazu setzt es Titel wie „Class War“ und „The Skins Are Out Tonight“. Die Zielgruppe dürfte damit bereits geködert sein.

Anbrennen lässt das Trio auf dem selbstbetitelten Erstling nichts. Die durchweg ansprechenden Mid-Tempo-Kracher beweisen mit Melodien, Hymnen sowie souverän eingestreuten Abstechern Richtung Rock’n’Roll und Hardcore auch nach mehreren Durchläufen ihre Durchschlagskraft. Tracks wie „Elitist“, „No Tolerance“, „Revolution Now“ „King of the World“ oder „Dead to Me“ bringen ausreichend Hitpotential mit sich, um THE TAKE auch ungeachtet der belebten Vita der einzelnen Bandmitglieder fest in der Szene zu verankern. Dass das Rad dabei keineswegs neu erfunden wird, dürfte angesichts des spürbaren Herzblutes niemanden ernsthaft stören.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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