The Nopes – Ready For Stage (2020, DIY)

Mit THE NOPES verhält es sich ein bisschen wie mit den Schlümpfen. Ob sie alle ständig „blau“ sind, lässt sich zwar nicht abschließend behaupten, für den voranstehend bemühten Vergleich spricht aber definitiv ihre Zahl. Denn es gibt gefühlt Dutzende von ihnen: Papa Nope, Schlaubi Nope, vielleicht auch Nopeine. Oder aktuell: Makki Nope, Pres Nope und Freddy Nope.

Während andere Bands den Beipackzettel ihrer Outputs für weitschweifiges Eigenlob nutzen, steht beim Kölner Trio der eigene Stammbaum im Mittelpunkt. Dass der in Sachen Komplexität und Namedropping Tolkiens „Silmarillion“ (oder eben der Einwohnerschaft Schlumpfhausens) Konkurrenz machen kann, lässt den Fokus der Betrachtung besser rasch zu „Ready For Stage“, jüngste EP der Domstädter, wandern.

Auf der präsentiert das Dreigestirn neun kurz gehaltene Songs zwischen den noch immer ungebrochen einflussreichen RAMONES und diversen UK-Vertretern aus der 77er-Ecke (z. B. GENERATION X). Dass die akzentreich vorgetragenen Lyrics gern ins Absurde driften – den Beweis tritt mit „Shark Attack“ und „Fuck Like James Bond“ gleich das eröffnende Track-Duo an –, drängt den tiefer gelegten Spaßanspruch des Gespanns unmittelbar in den Vordergrund.

Diesem folgen, neben durch nette Singalongs veredelte Referenznummern wie „Been Lazy“ oder „We Vibrate“, muntere Beiträge wie „Biggest Punk in Town“ oder das ironisch selbstreflexive „England Tour“. Mit dem gewöhnungsbedürftigen Schlusspunkt „Frere Jacques“ wird gar deutlich, dass hier selbst kulturelles Kinderliedgut ausreichend Inspirationsfläche bietet. So offeriert „Ready For Stage“ eine durchaus sympathische, in Summe aber keineswegs verpflichtende Hommage an den klassischen Drei-Akkorde-Punk. In diesem Sinne: Solide geschlumpft, werte NOPES!

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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