Vielseitigkeit ist Trumpf. Zumindest normalerweise. Im Hardcore sieht das Ganze ein wenig anders aus. Dort steht häufig das unverfälscht schnörkellose Moment im Mittelpunkt. Das ist bei RELATIONS und ihrem Albumdebüt „From Birth to Death“ nicht anders. Dennoch vollziehen die Arnsberger im Laufe der neun Tracks stilistische Kehrtwendungen, die durchaus zu überraschen wissen.
Ein Beispiel ist das bereits auf dem Demo-Erstling „Recognition“ veröffentlichte, zu Beginn mit Grindcore kokettierende „Dirty Sanchez“, ein anderes das in Richtung Post-Metal tendierende „The Current“. Ein weiterer für Abwechslung sorgender Faktor: die beiden Frontmänner Roman Lorusch und Florian Schmidt, die klassische Shouts und ins Abgründige driftende Growls verknüpfen.
Auf dieser Basis verfügt „From Birth to Death“ über Gefälligkeitspotential mit der Brechstange. Trotzdem ergibt sich eine Kehrseite. Denn in Sachen Produktion und Sound bleibt Luft nach oben und der Funken will einfach nicht bei allen Tracks gleichermaßen überspringen. In Auge und Ohr darf man die Sauerländer aber zweifelsfrei behalten – und insbesondere vor Publikum sollten die Songs ihre verdiente Wirkung keinesfalls verfehlen.
Wertung: (6,5 / 10)