No-Man – Schoolyard Ghosts (2008, Kscope)

Woher nur nimmt Steven Wilson die bewundernswerte Energie, über gleich drei genialische Projekte einfühlsam melodische Musik zu entwerfen? Und die Zeit, neben PORCUPINE TREE und BLACKFIELD auch NO-MAN, die bereits seit 1987 existierende kreative Kooperation mit Sänger Tim Bowness, aufrecht zu erhalten. Dem britischen Multitalent gelingt dies ohne jeden Qualitätsverlust. Selbstredend auch auf „Schoolyard Ghosts“, dem bestechend schlicht arrangierten sechsten Album des Duos. Das kommt, wie beim psychedelisch verzierten „Pigeon Drummer“, nur selten aus sich heraus. Alles andere wäre auch eine faustdicke Überraschung.

Die Arrangements sind schlicht. Eine einsame Gitarre, Percussions, ein zarter stimmlicher Hauch. Experimentell, dabei jedoch nie überfordernd, werden die Elemente zusammengeführt und decken vom gequälten Seelenbrand bis zum alptraumhaft unruhigen Klangnebel allerlei dunkle Emotionen ab. Den Stellenwert von NO-MAN in Wilsons Bio- und Discographie muss jeder Hörer für sich selbst ausloten. Vielleicht bleibt „Schoolyard Ghosts“ hinter „II“, der letzten Scheibe von BLACKFIELD zurück. Aber ist das wirklich wichtig? Auch diesmal betört und verzaubert er auf diese unnachahmliche Art. Und das allein ist das entscheidende Argument, auch dies meisterliche Werk auf sich wirken zu lassen.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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