„The needle on my record player has been wearing thin / This record has been playing since the day you’ve been with him…“ – ‘Hit or Miss‘
Ende der Neunzehnneunziger boomte der Pop-Punk. BLINK 182, GOOD CHARLOTTE und SUM 41 mischten die Charts auf und im Independent-Bereich sorgten Bands wie MIDTOWN für Begeisterung. Schnell von sich reden machten auch NEW FOUND GLORY, anfangs noch mit vorstehendem „A“ versehen. 1997 nahmen die Jungs aus dem sonnigen Florida in Eigenregie ihre erste EP („It’s All About the Girls“) auf und erregten bald das aufsehen von Eulogy Records, wo auch das Debütalbum „Nothing Gold Can Stay“ erschien.
Der Erfolg im Untergrund blieb auch den Verantwortlichen von Drive-Thru Records nicht verborgen, die ihrerseits ein Signing-Angebot vorlegten und die Platte gegen Lizenzgebühr an Eulogy auch unter ihrem Label herausbrachten. Ein durchaus cleverer Schachzug, ging „Nothing Gold Can Stay“ doch mehr als 300.000 Mal über den Ladentisch und ließ NEW FOUND GLORY über Nacht in die Speerspitze des Pop-Punks vorstoßen. Als Referenzhit erwies sich der Opener „Hit or Miss“, der auf dem selbstbetitelten Folgealbum in glatterer Version noch einmal veröffentlicht wurde und auch in den Soundtrack der Teenie-Klamotte „American Pie 2“ berufen wurde.
Im Gegensatz zu späteren Platten zeigen sich die Soft-Punks hier noch von ihrer raueren Seite. Doch ist es gerade dies ungeschliffene Moment, das den Reiz bis heute aufrecht erhält. Glattgezogenen Major-Pop-Punk findet man schließlich an jeder Ecke. Dass die Platte nicht über die gesamte Länge gleichermaßen mitzieht, stört nicht weiter. Denn die Ausbeute immer gern bemühter Hits wie „It Never Snows in Florida“, „3rd and Long“ oder „Passing Time“ ist (für ein Debüt) mehr als amtlich. Nachdem NEW FOUND GLORY auch im Major-Bereich große Erfolge feierten, geht es mittlerweile wieder in Richtung Independent. Nicht allein gemessen am kantigeren Sound eine begrüßenswerte Entscheidung.
Wertung: (7 / 10)