Natürlich musste bei dem Erfolg von „Nachts im Museum“ ein Nachfolger her. Hollywood folgt im Erfolgsfall ausnahmslos seinen Gesetzen. Und genau diese Gesetze werden beispiellos anhand von „Nachts im Museum 2“ zur Schau gestellt. Denn wie es sich gehört, muss alles eine Spur lauter, schneller und hektischer zur Sache gehen. Dies ist den Machern wohl auch irgendwie gelungen, nur dass dabei Charme, Witz und so etwas wie eine schlüssige Handlung auf der Strecke blieben.
Seinen Job im Naturkundemuseum hat Larry Daley (Ben Stiller) zugunsten einer steilen Karriere im Erfinden unnützer Dinge (die phosphorisierende Taschenlampe ist sein neuester Renner) eingetauscht. Das Geschäft floriert, aber glücklich wird Larry nicht dabei. Auch ein Besuch bei seinen alten Freunden im Museum stimmt ihn nicht glücklich, denn diese werden größtenteils in ein Lager nach Washington abgestoßen, um der neuesten Technik platz zu machen. Ein Notruf vom kleinen Cowboy Jedidiah (Owen Wilson) macht Larry aber Beine. Denn im Lager ist der Teufel los, der Pharao Kahmunrah (Hank Azaria) strebt nach der Weltherrschaft und hat Napoleon, Al Capone und Ivan den Schrecklichen auf seiner Seite. Opfer sind die Freunde von Larry, denen er nun zu Hilfe eilen muss.
Der Erstling „Nachts im Museum“ war gar nicht so schlecht, kindgerechte Unterhaltung sicherlich, aber einen gewissen Charme konnte man ihm nicht abspenstig machen. Wohl aber dem Sequel, bei dem die CGI-Effekte um ein vielfaches nach oben geschraubt wurden. Dies ist gleichzeitig auch das Problem, denn nach einer kurzen Einleitung und ein wenig Warten geht es in vollem Gang durch die verschiedenen Ebenen des unterirdischen Museumskomplexes. Verfolgungsjagden gibt es im Minutentakt, wobei diese schnell ihren Reiz verlieren und alles doch sehr gewollt wirkt. Dies geht auch auf Kosten einiger Akteure, vor allem Ben Stiller („Verrückt nach Mary“) hat darunter zu leiden und kommt nicht richtig zur Geltung.
Die vielen bekannten Figuren aus Teil 1 sind auch hier wieder mit an Bord, wobei man auf Robin Williams („Garp“) auch gut hätte verzichten können, da er weder witzig noch sonderlich präsent ist. Für einige Lacher sorgen abermals Owen Wilson („Starsky & Hutch“) und Steve Coogan („Tropic Thunder“) als Cowboy und römischer Centurio, allen voran in ihrer „300“-Parodie. Ansonsten ist das witzigste noch der Disput von Stiller mit zwei Kapuzineräffchen, oder aber das permantente Scheitern von Bill Hader („Pineapple Express“) als General Custer. Die neuen Schurken dagegen gehen weitgehend unter, lediglich Hank Azaria („Voll auf die Nüsse“) kann für Aufmerksamkeit sorgen. Insgesamt ist „Nachts im Museum 2“ die zu erwartende und auch logische Fortsetzung, gemessen am Standard der Traumfabrik. Schneller, bunter, lauter zwar, aber eben nicht unterhaltsamer und witziger.
Wertung: (5 / 10)