Ratten – Sie sind überall! (USA 2002)

rattenlafiaNicht selten folgen Tier-Horrorfilme den Blaupausen des Katastrophen-Genres. Nur dass die entfesselte Naturgewalt eben animalischen Ursprungs ist. Variierungspotentiale sind dabei nur selten erkennbar, verlassen wird sich stattdessen auf altbekannte – und damit leicht zu handhabende – Schemata. Als recht flott erzählter TV-Film weiß diese auch „Ratten – Sie sind überall!“ moderat unterhaltsam zu bedienen. Dass dabei garantiert jedes Klischee dankbar aufgegriffen wird, versteht sich praktisch von selbst.

In einem New Yorker Nobelkaufhaus wird eine Kundin von einer umherstreunenden Ratte gebissen. Die Chefetage ist sich über akuten Handlungsbedarf rasch einig und so konsultiert Personalleiterin Susan (Mädchen Amick, „Twin Peaks“), hübsch, erfolgreich, alleinerziehend, zur Vorbeugung eventuellen Imageverlusts den Schädlingsexperten Jack (Vincent Spano, „Texas Rangers“). Der ist nicht nur clever und charmant, sondern verfügt auch über Qualitäten als Ersatzvater für Susans Tochter. Zwischen beiden darf es also funken, während die Population aggressiver Ratten auf die Nachbarschaft übergreift.

Der bürokratische Fisch stinkt aber auch diesmal wieder vom Kopf, so dass die Gesundheitsbehörde, vertreten durch Jacks früheren Vorgesetzten, die Füße still hält. Die Plage aber lässt sich nicht einfach niederschweigen, zumal die Turteltauben herausfinden, dass die Ursache der sich anbahnenden Katastrophe einem in der Gegend verborgenen Versuchslabor entstammt. Bis diese Weisheit aber zu drastischen Mitteln mahnt, dürfen die Rattenjäger das wahre Ausmaß der sich in rasendem Tempo vermehrenden Brut mit eigenen Augen erschließen.

Erfreulich ist die weitgehende Verwendung echter Tiere, was den Machern um den Genre-erprobten Regisseur John Lafia („Man´s Best Friend“) eine gewisse Sorgfalt attestieren lässt. Doch so passabel der Streifen auch gemacht sein mag, die Geschichte ist an sämtlichen grauen Haaren etwaiger Vorreiterproduktionen herbeigezogen. Wäre es nicht um die lockere Erzählweise und die immerhin emsigen Darsteller, „Ratten“ wäre ein x-beliebig minderwertiger Tierhorror-Beitrag. Spannend, geschweige denn aufregend ist der zwar nicht geraten, durch das übertriebene Finale nebst Rattenfontänen und die ohnehin eher unbeschwerte Stimmung reicht es aber zum schadlosen Zeitvertreib.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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