Big D and the Kids Table – Fluent in Stroll (2009, SideOneDummy)

Schon mit ihrem letzten Album „Strictly Rude” sind die Mannen um Sänger David McWane in andere musikalische Gefilde aufgebrochen. Vom zumindest anfangs ungestüm wirkenden Ska-Punk ist spätestens jetzt nichts mehr übrig geblieben. Stattdessen setzen BIG D AND THE KIDS TABLE ungeniert auf tanzbare und chillige Rhythmen. Davon hat „Fluent in Stroll, das bereits sechste Studioalbum in knapp 14 Jahren Bandgeschichte, ausreichend zu bieten. Im Grunde wurde der Rock-Anteil auf ein Minimum reduziert und vermehrt Ska- und vor allem Reggae-Elemente halten Einzug. Mitunter erinnert dies an ein großes Orchester, wie im Opener „Doped Up Dollies On a One Way Ticket to Blood“. Tanzbarer geht kaum, zudem ist der harmonische weibliche Background-Gesang neu, der immer wieder zum Vorschein kommt, auch beim nochmals im Tempo gedrosselten „Describing The Sky“.

Spätestens beim dritten Song, „My Thoughts Take Me Away“, meint man dann, es ginge nicht mehr ruhiger. Zarte Bläser, noch zarterer Gesang der holden Weiblichkeit bestimmen „A Kiss a Week“, wobei auch hier spätestens auffällt, dass Sänger McWane sich von seinem alten Gesang verabschiedet hat und auch sein Organ harmonischer und weniger krakelig wirkt. Klavier, Bläser und im Vergleich mehr Tempo bei „Been Wishing On“. Big Band Charakter beim etwa einminütigen „Known to Be Blown“, ein wenig Gwen-Stefani-Flair bei „Down Around Here“. Wie man es aber auch dreht und wendet, häufig würde man BIG D AND THE KIDS TABLE nicht wiedererkennen. Fans der ersten Stunde dürften vom Ergebnis umso mehr überrascht sein. An der Qualität und vor allem der Tanzbarkeit dieses Albums ist allerdings nicht zu rütteln. Chilliger geht kaum.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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