Meridian – The Awful Truth (2014, Victory Records)

meridian-the-awful-truthIm Hause Victory Records verwaltet man Trendreste mal mit bemerkenswertem Geschick und mal mit gesteigerter Belanglosigkeit. Irgendwo dazwischen rangieren MERIDIAN, deren Debütalbum „The Awful Truth“ Pop-Punk und Screamo, Post-Hardcore und Metal vereint. Das klingt streckenweise nach A DAY TO REMEMBER, THE AUDITION oder auch CLOSE YOUR EYES, was Alleinstellungsmerkmalen und insbesondere gesteigerter Originalität früh den Stecker zieht.

Gefällig ist die nicht zwingend fein abgeschmeckte Mischung trotzdem, was neben dem erfreulichen Verzicht auf allzu pathetisches Emo-Gejammer auch an der vorwärtsgewandten Rhythmus-Fraktion liegt. Ein Feuerwerk fackeln die Jungs aus Pennsylvania nicht ab, die von Ede Stoiber beschworene „gludernde Lot“ kann man ihnen dennoch kaum absprechen. Das bewährte emotionale Wechselbad bleibt kalkulierbar, so dass MERIDIAN ihr Mindestmaß an Überraschungsfähigkeit aus den verschiedenen Einflussrichtungen schöpfen müssen.

Als wenig geschickt erweist sich dabei das Driften in Richtung Metal-Hardcore („Set Free“, „Borrowed Time“), wobei „The Awful Truth“ eine Spielfreude anhängt, die die Songs recht unverblümt nach vorn treibt („Making My way“). Aus dem üblichen Laut-Leise-Trott brechen ansonsten nur das Hardcore-lastige „Slither“ und das den Post-Hardcore streifende „Clarity“ aus. Bahnbrechend ist das kaum, dafür ansprechend vorgetragen und dankbarerweise ohne balladesken Schwulst belassen. Allein dafür kann man bereits dankbar sein.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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