Die Welt steht uns offen und es ist an uns, sie zu erobern. Nicht, dass hier Missverständnisse aufkommen, gemeint ist nicht die totalitäre Unterwerfung, sondern die Chance, Spuren zu hinterlassen. Die einen versuchen es auf humanistische Weise, andere durch kreative Bestrebungen. Mit doch sehr variablem Bedeutungshorizont. Für diesen steht das einstige Hardcore-Vorzeige-Label Victory wie kaum eine andere Independent-Musikschmiede. Exemplarisches Beispiel sind die dort unter Vertrag stehenden THESE HEARTS aus North Dakota, fünf Jünglinge, die ihr Heil (neben dem Bekenntnis zum Christentum) in der Vermengung aus Pop-Punk und Screamo suchen.
So richtig erobern lässt sich die Welt damit (erfahrungsgemäß) nicht. Das persönliche Hochgefühl der Jungs, das sie auf ihrem zweiten Victory-Langspieler „Yours to Take“ in Titeln wie dem eröffnenden „This is Love“ oder „Been Through Hell“ ausleben, sei ihnen gegönnt. Damit hat es sich aber auch. Natürlich ist die Produktion standesgemäß überkandidelt und das Wechselbad zwischen fröhlich geträllerten Alternative-Pop-Tunes und sich aufplusternden Hardcore-Breakdowns in A DAY TO REMEMBER-Manier streng überraschungsfrei. Im Rahmen dieser überschaubar originellen Abarbeitung an ausreichend bedienten Mustern versprühen THESE HEARTS aber immerhin glaubhaft Spielfreude. Nicht furchtbar, nur eben furchtbar belanglos.
Wertung: (5 / 10)