Masters of the Universe (USA 1987)

masters-of-the-universe„I don’t like adventures.” – An He-Mans Seite ohne Wahl: Gwildor

Auf Spielzeugserien basierende Kinofilme gibt es nicht erst seit Michael Bays Blockbuster „Transformers“. Denn bereits Ende der Achtziger bekamen He-Man und die „Masters of the Universe“ ihre eigene Realverfilmung spendiert. Die von Mattel herausgebrachten Figuren um den muskelbepackten blonden Helden He-Man, der sich auf dem fernen Planten Eternia mit dem schurkischen Knochenkopf Skeletor und dessen Horde grotesker Monsterkrieger herumschlägt, erfreuten sich seit ihrer Einführung in den frühen Achtzigern großer Beliebtheit. Neben Hörspielen und Comics zogen sie auch eine Trickfilmreihe nach sich. Und eben das von Cannon produzierte Leinwandabenteuer.

Muskelbepackt und blond, diese Attribute trafen in Hollywood 1987 vor allem auf Dolph Lundgren zu. Der hatte zuvor mit Sylvester Stallone in „Rocky IV“ im Ring gestanden und strebte eine Kino-Karriere an, die mit der brutalen Comic-Verfilmung „The Punisher“ 1989 endgültig Fahrt aufnahm. Ihr voraus ging die Rolle des He-Man, dessen bis heute einziger Auftritt in einem Realfilm typisches 80’s-Kiddie-Kintopp für jung gebliebene Nostalgiker ist. Vor allem, weil das Schlachtfeld von Eternia auf die Erde, genauer nach Amerika verlagert wird, wo He-Man das Schicksal des gesamten Universums in die kraftstrotzenden Hände gelegt bekommt.

„I dare everything. I’m Skeletor.“ – Traut sich was: Skeletor

Dorthin verschlägt es den heroischen Blondschopf leider ohne die grüne Raubkatze Battlecat und den schwebenden Zauberzwerg Orco, dafür aber mit Gefährtin Teela (Chelsea Field, „Last Boy Scout“), Waffenmeister Man-at-Arms (Jon Cypher, „Die Insel der Ungeheuer“) und den kauzigen Gnom Gwildor (Billy Barty, „Willow“). Letzterer hat einen Zeitschlüssel erfunden, der es erlaubt, an jeden beliebigen Ort des Universums zu reisen. Einen solchen Schlüssel hat auch Skeletor (Frank Langella, „Die Piratenbraut“), der die Allmacht an sich reißen und He-Man vernichten will. Die hastige Flucht verschlägt die Rebellen auf die Erde, wo sie in Julie (der spätere „Friends“-Star Courteney Cox) und ihrem Freund Kevin (Robert Duncan McNeill, „Star Trek: Voyager“) bald Gefährten gegen Skeletor finden.

Archaische Weltraum-Krieger in Amerika? Das humoristische Potential dieses Kulturclashs wird ebenso wenig ausgeschöpft wie der Märchen-Charakter der Mattel-Figurenwelt. Stattdessen kopiert Gary Goddard bei seiner einzigen Spielfilm-Regie eifrig „Star Wars“, wenn Skeletor beim Imperator Palpatine-Ähnlichkeitswettbewerb den ersten Platz belegt und im Dienste funkensprühender Action eine Armee schwarzer Roboter-(Klon-)Krieger ins Gefecht führt. Der von Edward R. Pressman („Conan, der Barbar“) produzierte Fantasy-Nonsens ist, typisch Cannon, ein teuer wirkendes B-Movie mit (meist) passablen Effekten und bemühten Schauwerten. Der Originalcharaktere sind es zu wenig, Story und Figuren bleiben eher simpel gestrickt. Für einen Teil der Generation der Thirty-Somethings wird der Film dennoch auf ewig ein Fossil unbeschwerter Kindheitstage bleiben.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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