Main Line 10 – Legacy (2020, Punkaway/Dr. Skap Records)

Über ihr Vermächtnis müssen MAIN LINE 10 hoffentlich noch lange nicht sinnieren. Denn die Hardcore-Punks aus Palma de Mallorca bedienen auch auf „Legacy“ einen zeitlosen Sound auf den Spuren namhafter Vorreiter. Dabei zitieren die Spanier jedoch weniger A WILHELM SCREAM, wie es auf ihrem letzten Album „The Fox“ (2018) der Fall war, sondern wenden sich vermehrt dem rockigen Sound von RISE AGAINST & Co. zu.

Auf metallisch angehauchte Gitarren und die knackigen Hardcore-Anteile muss trotzdem nicht verzichtet werden. Im Gegenteil. Tempo und Härtegrad fallen noch immer beachtlich aus, so dass sich in der umtriebigen Mixtur der verschiedenen Galopparten diesmal vorrangig STRUNG OUT als Referenzquell empfehlen. Allerdings muss fairerweise angemerkt werden, dass MAIN LINE 10 nicht allein auf dem Rücken populärer Referenz-Combos bestehen können, sondern in der Verkettung bekannter Elemente auch über die elf neuen Nummern ihre eigene Idee vermitteln können.

Dabei helfen starke Beiträge wie der schmissige, gerade eine Minute überdauernde Opener „Close to See the End“, die Vorab-Singles „Satellites“ und „Miss Cow Jones“, das dezent an IGNITE erinnernde „For the Fallen“ oder der wuchtige Song-Zweiteiler „Craving Love“. Dessen erster Part veranschaulicht auch, dass im Lager MAIN LINE 10 noch immer punktiert leidenschaftlich gebrüllt wird. Gänzlich können die spielfreudigen Südeuropäer zwar auch mit „Legacy“ nicht aus dem Schatten der klar erkennbaren Vorbilder heraustreten, an der Qualität ihrer Musik rüttelt das aber auch diesmal erfreulich wenig.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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