Einfach mal die Wölfe übertönen. In aufgewühlten Zeiten wie den gegenwärtigen, wo wahrlich kein Mangel an reißenden (metaphorischen) Wildtieren besteht, ist diese Maßgabe mehr als wünschenswert. Ob LOUDER THAN WOLVES ihren Bandnamen tatsächlich so interpretiert wissen wollen, bleibt Spekulation. Abwegig erscheint es jedoch nicht. Schließlich offenbart „Tyrants“, Vorab-Single der aktuellen EP „Malfunctions“, recht eindrücklich, dass die Kölner durchaus Ambitionen hegen, etwaige Tyrannen zu stürzen.
Die Musik des Trios bedient sich dafür keinen brachialen Klängen, sondern einer erdverbundenen, durch farbenfrohe Melodien sympathisch ohrwurmtauglichen Melange aus Indie- und Alternative-Rock. Dass LOUDER THAN WOLVES an den richtigen Stellen die Verstärker anwerfen (das eröffnende „Pace“ gibt hier stimmungsvoll die Richtung vor), hindert sie indes nicht an punktierten Abstechern in poppige Gefilde. So präsentieren sich die vier regulären Tracks weitschweifig – mit teils bedächtigen Herleitungen, druckvollen Soundwällen und einnehmenden Refrains.
Hinzu gesellt sich eine sphärische Tiefe, die vor allem bei „Driftwood“ und „(A)typical“ dazu einlädt, sich momentweise in ihr zur verlieren. Bemerkenswert erscheint zudem, dass es LOUDER THAN WOLVES nicht allein auf anmutig bis donnernd vorgetragene Wohlfühl-Momente abgesehen haben, sondern durch die gehaltvollen, mal persönlichen, mal politischen Texte überdies Position beziehen. Ergänzt wird „Malfunctions“ – zumindest in der gepressten Variante – von zwei Bonustracks, dem geradliniger rockenden „Masquerade“ und dem mit fast sechs Minuten dezent ausschweifenden „Waves“ (als Kaputtmacher Live Session). Das Übertönen der Wölfe lädt Dank dieser starken Vorstellung zweifelsfrei zur Wiederholung ein.
Wertung: (7,5 / 10)