Lessoner – Exzenter (2021, Seven Oaks Records/Save the Scene Records)

„Als wäre das so leicht, sich selbst genug zu sein.“ – ‘Exzenter‘

Selbst wenn Post-Hardcore mit deutschen Texten als musikalische Gangart mittlerweile salonfähig erscheint, hat die Verwurzelung weit abseits des Mainstreams weiterhin Bestand. Das offenbaren auch LESSONER aus Leipzig, deren drittes Output „Exzenter“ sieben Songs zwischen Melodie und Eskalation vereint. Die instrumentalen Entspannungsphasen werden dabei von Klargesang mit dezent poppiger Note untermauert, denen als Kontrast geschriene und in Teilen auch gesprochene Vocals gegenüberstehen. Und natürlich klangliche Eruptionen, die sich bei „Cupido“ nach verhaltener Einleitung aber in brachialer Soundsoße verlieren.

Diese auch produktionstechnisch abfallende Passage ist aber keineswegs stellvertretend für „Exzenter“. Das eröffnende „Elefantengras“ etwa bietet eine atmosphärische Vielschichtigkeit, die nachfolgend auch „Arche“, „Kapsel“ und „La Sirima La Fronte“ auszeichnen. Mit seinen Texten lädt das Trio zum Nachdenken ein. Denn unverzüglich erschließen sich die Themen der einzelnen Stücke nicht. Das emotionale Wechselbad hält das Niveau auch, wenn die Wut überwiegt (siehe „Risse“). Damit liefern LESSONER gut gespielten und streckenweise betont verkopften Post-Hardcore, der am Geschmackssinn eines Massenpublikums sympathisch weit vorbeischrammt.   

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)    

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