Last Days of April – Gooey (2010, Bad Taste Records)

last-days-of-april-gooeyDie schwedische Indie-Pop-Institution LAST DAYS OF APRIL ist nur selten für echte Überraschungen gut. Doch sollte das auch im Hinblick auf ihr mittlerweile siebtes Album „Gooey“ nicht negativ aufgefasst werden. Schließlich haben die Mannen um Front-Säusler Karl Larsson eine beständige Güte entwickelt, die den eigenwillig verspielten Sound von Platte zu Platte lediglich um Nuancen verändert. Nach dem progressiven Klassiker „Angel Youth“ (2000) gingen es die Stockholmer gelassener und zugleich poppiger an.

Mehr denn je verdeutlicht das ihre neue Platte, die sich fast schon unverschämt eingängig ins Ohr schmiegt. Der Nachfolger des 2007 veröffentlichten „Might As Well Live“ setzt bereits mit dem federleichten Auftakt „No Time for Dreams“ ein stimmiges Ausrufezeichen. Die melancholische Ader ist geblieben. Nur ist diese, wie auch das folgende „I Think You’re Everything“ zeigt, einer Lockerheit unterstellt, die über alle besungenen Widrigkeiten hinweg von einem starken Selbstbewusstsein kündet.

Die Fragilität früherer Werke lassen LAST DAYS OF APRIL hinter sich. Das verdeutlichen auch die Country-Einflüsse bei „America“, der rockige Rhythmus bei „Forget About It“ oder die explodierende Orgel zu Beginn von „Why so Hasty?“. Zudem holte man sich mit Evan Dando (THE LEMONHEADS) und Tegan Quin (TEGAN AND SARA) namhafte und eigenwillig eingebrachte Unterstützung ans Mikro. „Gooey“ zeigt die unaufgeregten Skandinavier von ihrer besten Seite und steht für unverkopft zeitlosen Gitarren-Pop, der die eigene Schwermut mit letztlich doch überraschender Leichtigkeit überwindet.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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