DISCO//OSLO aus Oldenburg spielen deutschsprachigen Punk-Rock. So weit so gut. Denn das tun andere auch. BITUME zum Beispiel, die ebenfalls aus der niedersächsischen Universitätsstadt stammen. Oder PASCOW, doch sind die in Rheinland-Pfalz zu Hause. Als jüngste Combo im Bunde – die Gründung geht auf das Jahr 2008 zurück – darf DISCO//OSLO eine deutliche Nähe zu den beiden anderen attestiert werden. Stören muss das nicht. Denn für heimischen Qualitäts-Punk ist in geneigten Zuhörerherzen immer Platz.
Nach einem selbstbetitelten Album ist die ebenfalls selbstbetitelte EP das zweite Output des Vierers. Darauf finden sich vier putzmuntere und angenehm durchdachte Stücke mit sympathischem DIY-Charakter und stattlichem Mitgrölpotenzial. Die Melodien sitzen, die Texte verfügen abseits platter Parolen über Hintersinn und die songschreiberische Qualität ist so hoch wie das Tempo. „140 Zeichen“, „88 Meter“ und „Fassadenkletterer“ setzen mit Parallelen zu BITUME Ausrufezeichen mit gesteigertem Gefälligkeitsfaktor, während „Komm Kopf, Schalt ab“ doch deutlich an PASCOW erinnert.
Aber lassen wir die Vergleiche, denn obwohl sich diese fast unweigerlich aufdrängen, kann man Band und Musik kaum als abgekupferte Summe der referenziellen Vorreiterkapellen abkanzeln. Dafür nämlich sind Eigenleistung und Qualität einfach viel zu hoch. Der hier downloadbaren EP folgte übrigens eine Zusammenfassung beider Veröffentlichungen von DISCO//OSLO – natürlich selbstbetitelt!
Wertung: 
(7 / 10)