Wer glaubt, aller Anfang sei schwer, hat zweifelsfrei nicht die Demo-Aufnahmen von CHEFDENKER verinnerlicht. Auf der anno 2003 als CD-R vorgelegten Visitenkarte, programmatisch „Demo März 2003“ überschrieben, finden sich zehn Tracks, von denen neun ins Repertoire des im selben Jahr herausgebrachten Debütalbums „16 Ventile in Gold“ aufgenommen wurden. Nur eben in soundtechnisch eindrucksvollerer Form. Demo und so. Ihr wisst schon.
In namentlicher Reihung liest sich das wie folgt: „Der Spruch auf deinem Anrufbeantworter ist scheiße“, „Meine Heimat die Erde“, „Die Einsamkeit des Dozenten nach der Vorlesung“, „Ich weiß es besser“, „Nichts“, „Punkrockkavalier“, „Schwierige Zeiten“, „Sinn des Lebens“, „Was Liebe ist“. Bereits das lässt die ausgeprägt rockigen Abstecher erkennen. Nur erscheint der instrumentale Grund ein Stück reduzierter und – wie auch der Gesang von Denkchef Claus Lüer – roher und weniger feingeschliffen. Sofern das bei Punk und Grölgesang Bestand haben kann.
Gesteigertes Interesse weckt „Dagobert Fuck“, die einzige nicht auf dem offiziellen Erstling untergebrachte Nummer. Für Komplettisten ist der Song ein gefundenes Fressen. Vor allem durch den jammigen Rock’n’Roll-Einschlag. Und den hochanspruchsvollen Text. Na klar. Als historisches Zeugnis und Output-Einstieg eines waschechten Klassikers hat „Demo März 2003“ die Wiederentdeckung fraglos verdient. Das schreit geradewegs nach Futter für eine „Reste & Rares“-Kompilation. Aber das nur am abschließenden Rande.
Wertung: (7 / 10)