Die Snapes – Die Snapes (2022, DIY)

Eine deutsche Punkband auf den Spuren von „Harry Potter“? Für DIE SNAPES kein Problem. Denn was sind schon Namen? Das Quidditch-Geschwader aus Köln und Bonn fährt mit seinem selbstbetitelten Debüt eine EP auf, die lediglich bei „Wir sind die Slytherins“ klaren Textbezug zur Fantasy-Saga von Joanne K. Rowling nimmt. Kann man originell finden. Oder einfach schrecklich albern. Ansonsten bietet das Duo, bei dem der gebürtige Waliser Adam Edge sämtliche Instrumente eingespielt hat, punktiert poppigen Drei-Akkorde-Rabatz mit Melodien und RAMONES-Anklang (siehe „Lügenprinzessin“).

Das geht grundlegend solide ins Ohr, lässt aber das entscheidende Quantum Begeisterungsfähigkeit vermissen. Mit Ska-Anleihen (bei „Ich laufe Amok“), Gastsänger („Jetzt noch ein Bier“) und finaler Ballade („Anna-Lena“) wird die Abwechslung gemehrt; und mit ihr die spürbare Ambition. Daher bleibt abzuwarten, ob diesem sechs Tracks umfassenden Testballon eine Steigerung folgen kann, die das Interesse über den prägnanten Projektnamen hinweg aufrechterhalten kann. Denn auch die auf juvenilen Standardthemen fußenden Texte lassen den SNAPES noch ausreichend Luft nach oben. Die Punktmehrheit geht daher einmal mehr an Gryffindor.  

Wertung: 5.5 out of 10 stars (5,5 / 10) 

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