Cutthroat LA – Reflekt (2020, Demons Run Amok)

Endlich mal wieder ein Bandname, der keine Zweifel an der musikalischen Prämisse lässt: CUTTHROAT LA. Da schellen die Watschen bereits auf die Ohrmuscheln, bevor überhaupt der erste Akkord erklungen ist. Dabei besetzen die Kalifornier eine überraschend anachronistische, deutlich in die 1980er und 90er weisende Nische. Die wird durch Sprechgesang und Thrash-Hardcore in SUICIDAL TENDENCIES-Manier ausgekleidet. Zu meckern gibt es angesichts dieser Ausgangslage nichts.

Dass Frontmann Neil Roemer früher bei DOWNSET aktiv war, ist „Trouble“, dem Startschuss der Fünf-Track-EP „Reflekt“, deutlich anzumerken: Metal-Einflüsse und stattlicher Groove, dazu wuchtige Vocals und Uffta-Uffta-Mosh-Attacken. Diesem bewährten, mit standesgemäßer Inbrunst vorgetragenen Gemisch wird bei „Last Chance“ oder auch „Drown With Me“ eine gute Portion Thrash beigemengt.

Das von Ex-BIOHAZARD-Shouter Billy Graziadei unterstütze „Rat“ tendiert hingegen stärker Richtung Hardcore, während der Schlussakt „Never Settle“ noch einmal eine Mid-Tempo-Walze entfesselt, bei der das verzerrt metallische Gitarren-Intermezzo ebenso zur Stimmungslage beiträgt, wie die sich überlagernden Shout-Kaskaden. Das macht „Reflekt“ in Anlehnung an Rap-Metal und Crossover in Summe zu einer ansprechenden Angelegenheit – wenn auch vorrangig für die brachiale Retro-Fraktion.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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