Im Mittelalter zählten Katapulte zur Speerspitze martialischer Konfliktlösung. Von solch rabiater Vorgehensweise sind CATAPULTS auf ihrem Debütalbum „I’ll Be Honest“ glücklicherweise weit entfernt. Denn das Gespann aus Oldenburg, das abseits der Musik von sich reden machte, weil es aus einem ausrangierten Skate-Deck eine Gitarre zimmerte (siehe dazu das Video „If You Don’t Matter, Nothing Does“), serviert niveauvollen Indie-Punk mit klarem Bekenntnis zum Emo der ausgehenden 90er.
Das Fundament der Platte bildet, neben dem ausgeprägten Melodienreichtum, das meist gezügelte Tempo und die einnehmende Singstimme. Dass diese punktiert von Chören unterstützt wird, etwa beim eröffnenden Titeltrack oder dem weitschweifigen Schlusspunkt „Open the Blinds“ sorgt für zusätzliches Salz in der Indie-Suppe. An starken Momenten, wie auch „Newfound Home“, „Thanks, I Hate It“ oder das von WHITE CRANE-Frontmann Hilmar Duin unterstützte „Nothing’s Changed“ unterstreichen, wird nicht gespart, so dass sich „I’ll Be Honest“ auch abseits unverzüglich zündender Hitkaskaden in den Gehörgängen festsetzt. Von mittelalterlichem Gebaren kann hier einfach keinerlei Rede sein.
Wertung: (7,5 / 10)