Attack from the Atlantic Rim (USA 2013)

atlanticrimKein Blockbuster ohne Mockbuster. Die großen Studios kündigen Kino für die Massen an, The Asylum greift die Grundidee rudimentär auf und fabriziert eiligen Trash für Mattscheibenallesseher. So auch bei Guillermo del Toros „Pacific Rim“, der als „Atlantic Rim“ bereits Spalier stand, bevor der große Bruder im kleinen Geiste überhaupt über die Leinwände flimmerte. In Deutschland wurde der Titel vom Verleiher jedoch in „Attack from the Atlantic Rim“ verändert. Wahrscheinlich wollte man Diskussionen mit Kunden vorbeugen, die irrtümlicherweise zum falschen Film greifen und die kalkulierte Zuschauerverballhornung weniger lustig finden als die Verantwortlichen Produzenten.

Die haben einmal mehr essenzielle Stichpunkte des Vorbildes (Monster, Meer, Riesenroboter) zu einem unsinnigen und elend billigen Nachbau verquirlt. In dem wird eine Ölbohrinsel von einem prähistorischen Ungeheuer versenkt. Um die Ursache des Unglücks zu untersuchen, schickt General Hadley (tiefer gesunken als besagte Bohrinsel: Graham Greene, „Der mit dem Wolf tanzt“) drei streng geheime menschgesteuerte Roboter aus. Die werden von Draufgänger Red (Ex-„Baywatch“-Star David Chokachi), seiner Flamme Tracey (Jackie Moore, „Army of the Damned“) und Kumpel Jim (Anthony `Treach` Criss, „Today You Die“) befehligt. Am Meeresgrund sehen sich diese bald mit dem Monster konfrontiert.

Die Befehle missachtend, zieht es Red samt Roboter an die Oberfläche, wo er die Kreatur zur Strecke bringen und (trotz überall herumliegender Statistenleichen) größeren Schaden von der Region fernhalten kann. Zum Dank für die rettende Befehlsverweigerung wird er mit einem Orden behangen und ins Gefängnis gesteckt. Aber seine Hilfe ist bald wieder vonnöten, als ein zweites Ur-Vieh auftaucht und droht, New York zu verwüsten. Während Hadley wieder auf die Hilfe der Roboter baut, würde ein Offizierskollege mit Augenklappe (als hätte es je ein deutlicheres Indiz für akute Durchtriebenheit gebraucht!) die Gefahr am liebsten mit einer Atombombe bannen.

Dabei scheint es durchaus löblich, dass man bei The Asylum erkannt hat, dass man mit Computereffekten nicht zwingend sparsam umgehen muss, wenn man schon schamlos von einem populären Blockbuster abkupfert. Nur entsteht darüber längst kein besserer Film. Wenn die Roboter am Ende in (ähm) bester „Power Rangers“-Manier über New York kreisen und sich mit dem schlicht animierten Untier balgen, ist das zweifelsfrei von erhöhter Lächerlichkeit. Aber die Tricks sind für die Verhältnisse der nimmermüden Billigfilmschmiede fast schon ordentlich geraten, was man von Schauspielern und Dialogen – wie die angerissene Dreiecksbeziehung einfach beiseite gelacht wird, ist erzählerisch schlicht phänomenal! – einmal mehr nicht behaupten kann.

Der akut anspruchslosen Klientel dürfte Regisseur Jared Cohn („Underground Lizard People“) trotzdem gerecht werden. Zumindest ein bisschen. Denn bei The Asylum weiß man immerhin immer, was man bekommt: Kolossalen Schund, wahlweise vom Grund des Meeres oder dem unteren Ende der filmischen Qualitätskette.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

scroll to top