Das Cover des Sandalen-Actioners „Amazons and Gladiators“ weist den martialischen Satz „The fight is just beginning“ auf. Durchaus wahr, obgleich mit der Einschränkung, dass sich beim Betrachter dieses kruden Billigfilmchens im Kampf gegen Langeweile schnell Resignation einstellt. In Zeiten, in denen das römische Reich noch von Afrika bis Köln-Nippes reichte, wird der Kriegstribun Marcus Crassius (Patrick Bergin) auf Geheiß Cäsars in die tiefste Provinz als Stadthalter abkommandiert. Entsprechend angepisst lässt der grantige Feldherr seine miesepetrige Laune erst einmal am Dorf eines kleinen Mädchens und dessen Einwohnern aus. Als alle plattgemacht oder versklavt sind geht´s dem bösen Römer gleich besser. Zuvor jedoch soll die kleine Serena (was Xena?) zur Belustigung aller die Last der aufgeknüpften Mutter auf ihren Schultern tragen.
Was folgt ist klar, Mutter geht hops und das Gör in Gefangenschaft. So weit, so gut. Jahre später hat Serena (Nicole Hiltz) stattliche Möpse bekommen und sinnt auf Rache. Und wie es das blöde Drehbuch so will, gerät das dumme Ding an einen Haufen Amazonen, geführt von der nicht minder Rachsüchtigen Ione (Jennifer Rubin) und wird schließlich zur mutigen Kämpferin mit knappem Oberteil ausgebildet. Irgendwann ist die Zeit der Rache gekommen, so dass Serena ihr Leibchen umschnürt und in den Kampf zieht. Tolle Story und gute Schauspieler kann ja jeder haben! Also griff Regisseur Zachary Weintraub auf seine Verwandtschaft für die Produktion zurück, schrieb noch gleich das Drehbuch selbst und besetzte den Mumpitz mit Akteuren, die sonst keiner will.
Da ist z.B. Patrick Bergin („Der Feind in meinem Bett“), der in der Rolle des ewig glattrasierten Marcus Crassius wirkt wie ein billiger Lee Majors-Abklatsch zu besten „Ein Colt für alle Fälle“-Zeiten. Oder Jennifer Rubin („Screamers“), der die Zeit gemessen an den gewaltigen Ringen unter den Augen auch nicht gerade gnädig gesinnt scheint. Ach ja, Kick-Box- Billig-Australien-Import Richard Norton („Powerman“) spielt auch mit, oder versucht es wenigstens, bis er stirbt. Ansonsten glänzt der Film vor allem durch die sinnfreien Dialoge, Inhaltliche Fehler bis zum Abwinken und eine Geschichte jenseits jedweder Logik. Aber das ist längst nicht alles: Die ohnehin ziemlich plumpe Inszenierung wird noch durch die unterirdische Schnitttechnik überboten. Der Rest ist eine Horde Kampflesben, ein paar blanke Titten und durchweg gestylte Waldbewohnerinnen mit Schminke, Strähnchen und eleganten Hochsteckfrisuren. Dass die Kulissen des Weiberzeltlagers den Eindruck erwecken, im Eller Forst errichtet worden zu sein, stört indes längst keinen mehr. Ein Film zum abgewöhnen.
Wertung: (1 / 10)