Der Kumpelfilm mal anders: In „Alien Nation – Spacecop L.A. 1991“ geht ein Ermittlerduo auf Verbrecherjagd, das sich aus Mensch und Außerirdischem zusammensetzt. Ende der Achtziger landet in Kalifornien ein Raumschiff, das eine menschenähnliche Rasse mit sich führt. Diese als Newcomer bezeichnete Spezies, die durch eine gepunktete Glatze auffällt, wird der irdischen Gastfreundschaft gemäß in Quarantäne genommen und nach der Sicherstellung ihrer Harmlosigkeit in die Freiheit entlassen. Drei Jahre später ist die Minderheit in der Gesellschaft angekommen. Akzeptiert ist sie damit jedoch längst nicht.
In Los Angeles bevölkern die Neuankömmlinge ein eigenes Stadtviertel, in dem der bärbeißige Bulle Sykes (James Caan, „Rollerball“) Dienst schiebt. Der Minorität aus dem All steht er feindselig, nicht selten rassistisch gegenüber. Als sein Partner während eines Überfalls von einem der Fremden erschossen wird, erklärt sich Sykes freiwillig bereit, mit Sam Francisco („Criminal Minds“-Star Mandy Patinkin), dem ersten zum Polizeioffizier beförderten Alien, zusammenzuarbeiten. Dadurch erhofft er sich schnellere Fortschritte bei der Aufklärung des Mordes am Kollegen.
Natürlich verläuft der von Graham Baker („Barbara´s Baby – Omen III“) flott inszenierte Science-Fiction-Krimi in schematischen Bahnen. Durch den fantastischen Anteil erhält das archetypische Buddy-Movie aber eine spezielle Würze. Es braucht seine Zeit, bis der alternde Querkopf Sykes dem neuen Partner, der sich an saurer Milch berauscht und rohes Biberfleisch als Delikatesse erachtet, auf Augenhöhe begegnet. Dabei ist Kooperation der Schlüssel zum Erfolg, gilt es doch dem einflussreichen Newcomer Harcourt (Terence Stamp, „Wall Street“) das Handwerk zu legen, der seine Artgenossen mit einer teuflischen Droge gefügig machen will.
Obwohl sich der Rahmen überirdisch gibt, sind die Problemkomplexe Vorurteile, Integration und Parallelgesellschaft hausgemacht terrestrisch. Das starke Duo Caan/Patinkin sorgt für die nötige Tiefe und ist bei all den kulturellen Differenzen für trockenen Humor gut. Zusätzlichen Reiz schafft die gute, dank Produzentin Gale Anne Hurd („Terminator“, „Aliens“) bisweilen deftige Action. So ist der muntere Genremix, der eine TV-Serie und eine Reihe von Fernsehfilmen nach sich zog, ein gehobenes Vergnügen. Nicht zwingend neu, aber gefällig und kurzweilig variiert.
Wertung: (7 / 10)