Ab Mitte der 1990er zeigte die Karrierekurve von Kult-Komiker Eddie Murphy beständig nach unten. Die Zeit der großen Erfolge, solchen wie „Beverly Hills Cop“ (1984) oder „Der Prinz aus Zamunda“ (1987), schien vorüber. Stattdessen mehrten sich Flops und Belanglosigkeiten (siehe „Vampire in Brooklyn“, 1995). Zu diesen zählt auch der launige Actionstreifen „Metro“, mit dem der einstige Kassenmagnet ernstere Rollenprofile erschließen wollte. Dabei streifte er obendrein das Metier des (Cop-)Buddy-Films. Die Qualitäten seines Durchbruchs „Nur 48 Stunden“ (1982) scheinen jedoch weit entfernt.
Das hat verschiedene Gründe. Da ist etwa das Drehbuch von Randy Feldman („Tango & Cash“), das abseits knackiger Action wenig bietet, was die üblichen Klischees überwinden könnte. Auch Filmpartner Michael Rapaport („True Romance“) ist ein Schwachpunkt. Die Fähigkeiten des Charakterdarstellers sind unbestritten, als schablonierter Rookie-Sidekick von Kodderschnauze Murphy agiert er allerdings auf verlorenem Posten. Dessen Polizist Scott Roper, Verhandlungsexperte bei Geiselnahmen in San Francisco, soll Rapaports jungen Scharfschützen Kevin McCall ausbilden, damit der in seine Fußstapfen treten kann.
Ropers Einführung, bei der es gilt, einen überforderten Bankräuber (Donal Logue, „Blade“) zu stoppen, stützt die Kurzweil von Thomas Carters („Coach Carter“) Inszenierung. Zumindest zeitweise. Denn während Murphy im Cop-Modus souverän funktioniert, bremsen die Beziehungsprobleme mit (Ex-)Freundin Veronica (Carmen Ejogo, „The Purge: Anarchy“) die Rasanz merklich aus. Einen Teil der Kohlen holt immerhin der humorlos agierende Michael Wincott („Strange Days“) als belesener Juwelendieb Mike Korda aus dem Feuer. Denn als er von Scotts Freund und Kollegen Sam (Art Evans, „Trespass“) wegen eines Verbrechens befragt wird, schaltet er auf Psychopathen-Modus und tötet den Beamten.
Roper soll den Fall seinen zuständigen Kollegen überlassen, gerät aber selbst an Korda, als dieser, um untertauchen zu können, einen Überfall begeht und Geiseln nimmt. Damit kommt dann doch das absehbare Duell in Fahrt, dessen Action-Highlight die zerstörungsintensive Amokfahrt der Tram durchs Stadtgebiet markiert. Der Buddy-Aspekt kommt bei der zunehmenden, bald auch Veronica bedrohenden Eskalation durchaus zum Tragen, dient hier aber nicht als vorrangige Triebfeder des bei fast zwei Stunden Spielzeit merklich überdehnten Plots. Der punktet vor allem, wenn es zur Sache geht – oder Murphy in gewohnter Manier seinen Charme spielen lässt. Somit bleibt ein Unterhaltungsvehikel mit Licht und Schatten, das in Murphys Filmographie – wie auch im angerissenen Kumpelfilm –im soliden Mittelfeld rangiert.
Wertung: (6 / 10)