„Striker, listen, and you listen close: flying a plane is no different than riding a bicycle, just a lot harder to put baseball cards in the spokes.” – Rex Kramer
Nach „Airport“ folgte „Airplane!“, oder eben „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“. Das Erfolgsteam ZAZ („Kentucky Fried Movie“), bestehend aus den Brüdern Jerry und David Zucker sowie Jim Abrahams, perfektionierte den parodistischen Slapstick mit der Verballhornung populärer Katastrophenfilme. Bis heute gilt die übermütige Komödie als einer der lustigsten Filme aller Zeiten und beflügelte, ähnlich Mel Brooks, eine neue Form des irrwitzigen Kinos. Eine solch hohe Frequentierung unsinniger Kalauer hatte es bis Dato noch nicht gegeben, wobei das humoristische Gros aus der den Vorbildern entliehenen Ernsthaftigkeit resultiert, mit der die Protagonisten den absurden Situationen begegnen.
Die Handlung, sofern sie denn das episodische Moment zu überwinden weiß, rankt sich um den traumatisierten Kriegspiloten Ted Striker (Robert Hays, „Double Force“), der seiner im Streit verflossenen Geliebten, der Stewardess Elaine (Julie Hagerty, „Eine Sommernachts-Sexkomödie“), ins Flugzeug folgt und zum Helden wider Willen avanciert, als eine Lebensmittelvergiftung die Piloten außer Gefecht setzt. Flugkapitän Oveur wird dabei von „Cobra übernehmen sie“-Veteran Peter Graves gespielt, der sein angestammtes Image mit Pädophilen Andeutungen süffisant torpediert. Gleiches gilt für den Kopiloten, verkörpert von Basketball-Legende Kareem Abdul-Jabbar.
Während Ted also versucht im Cockpit die nahende Katastrophe zu verhindern, sorgen am Boden Flughafenleiter McCroskey (Lloyd Bridges, „Hot Shots“), der einfach die falsche Woche erwischt, um mit Rauchen, Trinken, Tablettenschlucken und Klebstoffschnüffeln aufzuhören, und Piloten-Ass Rex Kramer (Robert Stack, „1941“) für Lachsalven. Neben der später obligatorischen Parodie auf populäre Kinoerfolge, hier sind es unter anderem „Der Weiße Hai“ und „Nur Samstag Nacht“, trifft es allen voran „Airport 1975 – Giganten am Himmel“. Ob die nicht minder allgegenwärtigen Nonnen, das Mädchen auf dem Weg zur Herztransplantation oder in Hysterie verfallende Passagiere, dem (fast) originalgetreu nachgebauten Schwachsinn ist wahrlich keine Grenze gesetzt.
Bis zum zwanghaften Happy End gibt es manchen Lachkrampf und den komödiantischen Einstieg von Leslie Nielsen als an Bord befindlicher Doktor Rumack zu bewältigen. Beim Katastrophen-Kassenschlager „Höllenfahrt der Poseidon“ hatte Nielsen noch den Kapitän gegeben, nun konnte der alternde Mime in der Genre-Verulke endlich sein wahres Können offenbaren. David Zucker dankte es ihm mit der Hauptrolle in „Die nackte Kanone“, die ihn unsterblich werden ließ. Wie zuvor bereits „Airplane!“, der über die Jahre zwar die Flachheiten vergrößerte, nicht aber an denkwürdiger Zotigkeit und unvergesslicher Infantilität einbüßte. Eine Lachsalve für die Ewigkeit.
Wertung: (8 / 10)