Die Verballhornung populärer Kinohits hat in Hollywood Tradition. Unweigerlich mit dieser verbunden ist der Name David Zucker. Zusammen mit Bruder Jerry und Partner Jim Abrahams servierte er das „Kentucky Fried Movie“, wagte „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ und feuerte wiederholt „Die nackte Kanone“ ab. Nach dem kalauernden Debakel von „Scary Movie 2“ übernahm David Zucker die Verantwortung über das einträgliche Franchise der Gebrüder Wayans. Mit dem Ergebnis, dass Teil 3 den unmittelbaren Vorgänger um ein Beträchtliches übertraf, im Gegenzug aber nicht mehr war als die Aufwärmung der Gags alter ZAZ-Produktionen. Das Publikum sah es – zumindest gemessen am Einspielergebnis – anders. Grund genug also für eine weitere Fortsetzung.
Diese nimmt neben erfolgreichen Horrorfilmen – darunter „Saw 1 + 2“ und „The Grudge“ – vor allem Spielbergs „Krieg der Welten“ aufs Korn und zelebriert die außerirdische Invasion als Schauplatz allgegenwärtiger Idiotie. Mittendrin finden sich einmal mehr Cindy Campbell (Anna Faris, „Lost in Translation“) und ihre immergeile Freundin Brenda (Regina Hall, „Wer entführt Mr. King?“). Auf ihrem Weg durch törichte Gefahren wird das debile Duo unterstützt vom geschiedenen Familienvater Tom Ryan (Craig Bierko, „Das Comeback“). Der weist streckenweise nicht nur frappierende Ähnlichkeit zu Tom Cruise auf, sondern verschmilzt geradewegs mit ihm, wenn zum Abschluss dessen von peinlicher Euphorie getrübter Auftritt in der Talkshow von Oprah Winfrey verulkt wird.
Die humoristische Schlagzahl wird durch die akribische Aufarbeitung der Originale mitunter ausgebremst. Die liebevollen Kopien prägender Genresequenzen beanspruchen nicht selten so viel Zeit, dass die kurzen Pointen in Vorhersehbarkeiten oder gar Enttäuschungen münden. Bei der „The Village“-Parodie beschränkt sich David Zucker auf Gastauftritte von „Baywatch“-Nixe Carmen Electra und Bill Pullman – Darsteller in gern persiflierten Filmen wie „Independence Day“ oder aktuell „The Grudge“ –, tritt in Sachen Witz aber merklich auf der Stelle. Gerade die eingestreute Durchfallkaskade der Electra offenbart die zeitweilige Hilflosigkeit des Films.
Dem gegenüber stehen Pointen von herzerfrischender Einfalt, so die „Brokeback Mountain“-Interpretation von Anthony Anderson („Hustle & Flow“) und Kevin Hart („Soul Plane“). Anbei darf natürlich auch die Unterstützung von „Nackte Kanone“-Star Leslie Nielsen nicht ausbleiben. Allerdings entspringt auch dessen spitzfindige Umdeutung des Grundschulbesuchs von Präsident George W. Bush während der Anschläge vom 11. September 2001 verschenktem Potential, geht es dem tumben Staatsoberhaupt Harris doch nur um das Schicksal der Ente in der zuvor vorgetragenen Geschichte. Fans der Serie kommen auch im vierten Aufguss auf ihre Kosten. Doch täuscht schematisches Amüsement auch diesmal nicht über die mangelnde Trefflichkeit eines schalen Gagfeuerwerks hinweg.
Wertung: (4 / 10)