The Decline – Resister (2015, Pee Records/Cargo Records)

the-decline-resisterEs gibt Bands, bei denen ist schwer erklärbar, warum man sie mehr schätzt als andere, möglicherweise deutlich namhaftere Vertreter aus derselben musikalischen Ecke. Das gilt insbesondere für den melodischen Punk-Rock, in dem sich zahllose Combos am bewährten Sound der mittleren bis späten Neunziger (geprägt von Labeln wie Fat Wreck, Epitaph oder Burning Heart) orientieren – und entsprechend auch an diesem messen lassen müssen. Den Australiern von THE DECLINE gesteigerte Originalität unterstellen zu wollen, wäre daher vermessen. Ihre Platten bedienen einen liebgewonnenen Melo-Core-Standard, der im Grunde keine Überraschungen zulässt. Was geboten wird, ist hinlänglich bekannt. Nur macht das ihre Platten keinesfalls schlechter. Das belegt auch „Resister“ durchaus eindrucksvoll.

Ihr dritter Langspieler knüpft zunächst nahtlos an die vorangegangenen Releases an. Melodie, grundlegende Härte, Singalongs. Dazu der sympathische Aussie-Akzent in der Stimme. Für den sorgt vorrangig Pat, der am Mikro vom neuen Gitarristen Ben unterstützt wird. Eine Entwicklung ihres Sounds lässt sich im Detail dennoch in jeder Veröffentlichung erkennen. Hier ist es eine breitere Melodienvielfalt, die bereits beim eröffnenden „New Again“ und dem folgenden „Giving Up is a Gateway Drug“ voll zur Geltung kommt. Das Tempo ist variabler, das Songwriting insgesamt ein wenig poppiger. Als Softies outen sich THE DECLINE darüber trotzdem nicht, wie das fixere „The Blurst of Times“ (oder „Wrecking Ball“) veranschaulicht, das auch locker auf ihrem besten Album „Are You Gonna Eat That?“ Platz gefunden hätte. Selbst die Ballade „You Call This a Holiday?“ gipfelt in die standesgemäße Punk-Explosion. Zu mosern gibt es da insgesamt erfreulich wenig. Sollen Novitäten doch anderswo ins Presswerk geschickt werden!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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