Ein Fressen für Django (I 1972)

einfressenfuerdjangoAntonio De Teffé in der Rolle des stoischen Rächers. Das war alles, nur nicht neu, als der viel beschäftigte Mime („Django kennt kein Erbarmen“) Anfang der Siebziger noch mal den Django gab. Und das abseits des sonst von internationalen Verleihern gern bedienten Mythos sogar im Original. Ein besserer Film wächst daraus nicht, was ungeachtet schwindender Ernsthaftigkeit auch der mäßigen Inszenierung Edoardo Mulargias („Django – Kreuze im blutigen Sand“) anzulasten ist. Sein „Ein Fressen für Django“ ist ein typischer B-Western, simpel, zynisch und brutal.

Die beliebte Titelfigur verschlägt es darin mal wieder ins texanische Grenzgebiet, wo es gilt die Mörder der Gemahlin zu töten. In einem heruntergekommenen Kaff, das vom Banditen Jeff (blass: Cristea Avram, „Der Mann aus Virginia“) und seiner Bande kontrolliert wird, befreit er den Gesetzlosen Carranza (Stelio Candelli, „Ein Hosianna für zwei Halunken“) vom Galgen, schließlich kennt der die Identität der Schuldigen. Gemeinsam schreiten die beiden zur Tat, was bald zu Verstrickungen mit Waffenhändlern und der mexikanischen Armee führt, wo sich denn auch die ersten Todgeweihten finden.

So flach wie actionreich hält Mulargias Routinewerk bei der Stange, ohne aus dem Schatten der zitierten – man könnte es auch dreist beklauten nennen – Klassiker herauszutreten. Der Plot ist komplett abgekupfert, was im Spaghetti-Western natürlich keine Seltenheit ist, in diesem Falle jedoch keinen Hehl daraus macht. Verschiedentlich standen wegbereitende Arbeiten Sergio Leones Pate, selbstredend ohne auch nur ansatzweise an dessen Brillanz heranzureichen. Darum allerdings dürfte es den Produzenten auch nicht gegangen sein. Mehr schon die schnell zu verdienende Handvoll Dollar, für die der Streifen denn auch locker genügt.

Djangos Gegner sind fast durchweg mit Dummheit gestraft, so dass seine tollkühnen Pläne meist ohne große Bedrängnis gelingen. Dabei häuft er umgenietete Chargen – in deren Reihen sich auch der bewährte Nebenakteur Riccardo Pizzuti findet, der später wiederholt in den Possen mit Bud Spencer und Terence Hill vermöbelt wurde – auf, ohne den Gesichtsausdruck zu wechseln. De Teffés beachtlicher Sympathiewert lässt über grobe Mängel hinwegsehen, so dass „Ein Fressen für Django“ bei aller Einfallslosigkeit adäquat die Zeit vertreibt. Der finale Kniff wird früh verraten, so dass statt Überraschungen lediglich Routine aufgetischt wird.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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