The Bandgeek Mafia – The Farewell Show (2015, Long Beach Records)

the-bandgeek-mafia-the-farewell-showNiemals geht man so ganz. Der Klassiker von Trude Herr lässt sich auch auf THE BANDGEEK MAFIA übertragen. Denn rund 10 Monate nach der vollzogenen Auflösung präsentieren die Ska-Rocker ihr Abschiedskonzert auf DVD und Blu-ray. Das Requiem der sympathischen Band, die 14 Jahre, zwei Alben und zahlreiche Konzerte in allen Teilen des Landes (und über seine Grenzen hinaus) überdauerte, ist eine aufwändig produzierte Ode an ihre Fans – und natürlich sich selbst. Herzstück des Silberlings ist selbstredend die finale Show, die am 28. Februar 2015 im rappelvollen Ex-Haus in ihrer Heimatstadt Trier stattfand.

Professionell mit mehreren Kameras gefilmt, bekommt der Zuschauer einen ausgezeichneten Eindruck davon, wie sich ein Konzert des Sextetts in den Clubs dieser oder jener Republik angefühlt hat. Das Set, bestehend aus 19 Songs, blickt auf sämtliche Schaffensphasen zurück und lässt in der Retrospektive doch darüber staunen, wie viele Hits die BANDGEEK MAFIA im Laufe der Jahre anhäufte. Zu diesen zähen „With Me Tonight“, „Revealing the Unseen“, „Consequences“, „My So Called Deepest Fall“, „About Beasts and Lovers“, „Blockhead Show“, „Just Friends“ oder „The Anthem“.

All diese (und einige mehr) werden im Laufe der rund eineinhalb Stunden dargeboten und von Impressionen am Einlass sowie Blicken in den Backstage-Bereich ergänzt. In einer eigens errichteten Video-Box konnte das Publikum Abschiedsgrüße hinterlassen. Ein Teil dieser Statements stellt das Bonusmaterial des sehenswerten Konzertfilms. Der Live-Sound ist hervorragend, die Kameras fangen das Treiben auf der Bühne und im Zuschauerraum packend ein. An Bewegung und Einsatz mangelt es hier wie dort nicht. Dabei spricht für die Band, dass auch mal ein Song unterbrochen wird, um sich von der Unversehrtheit eines am Wellenbrecher verletzten Zuschauers zu erkundigen.

Es sind auch Gesten wie diese, die von der Lücke künden, die mit dem Abgang der Rheinland-Pfälzer in der heimischen Musikszene entstanden ist. Welch beachtliche Wellen ihre eigenwillige Melange aus Ska, Rock, Punk und Screamo geschlagen hat, lässt sich aber auch an der im Abspann vorgeführten Liste der Combos ermessen, mit denen die Jungs zusammen (als Support und Headliner) Konzerte gespielt haben. Aber wer weiß, wenn die Finger in ein paar Jahren wieder jucken, vielleicht erleben wir ja noch die Reunion der BANDGEEK MAFIA. Ausreichend freudige Gesichter würde diese Nachricht bestimmt mit sich bringen. Bis es aber soweit ist, muss man sie mit diesem würdigen Vermächtnis eben doch nicht vollends ziehen lassen. Auf bald und alles Gute!

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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