Er war einer der größten Kampfkünstler der Kinogeschichte und wirkte im Laufe seiner Karriere in mehr als 200 Film- und Fernsehproduktionen mit. Am 19. August ist die japanische Leinwand-Legende Sonny Chiba im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer COVID-19-Infektion gestorben.
Die 1939 als Shin’ichi Chiba geborene Martial-Arts-Ikone studierte ab 1957 an der Nippon Sports University – unter anderem unter Masutatsu Ōyama, den Chiba später in einer aus „Karate Bullfighter“, „Karate Bearfighter“ (beide 1975) und „Karate for Life“ (1977) bestehenden Trilogie verkörperte. Unter Ōyama erlangte Chiba 1965 auch seinen ersten Schwarzen Gürtel in Karate.
Ab 1960 begann sein Werdegang als Schauspieler. Zu Chibas (im Westen) bekanntesten Werken zählen die „Street Fighter“-Trilogie, bestehend aus „Der Wildeste von allen“, „Der unerbittliche Vollstrecker“ und „The Street Fighters Last Revenge“ (alle 1974), „Panik im Tokio-Express“, „The Killing Machine“ (beide 1975), „Golgo 13“, „In der Höhle des schwarzen Panthers“ (beide 1977), „Time Slip“ (1979), „Der Schatten des Shogun“ (1989), „Stormriders“ (1998), „Deadly Outlaw: Rekka“ (2002) und „Battle Royale 2“ (2003).
Mit Kult-Regisseur Kinji Fukasaku drehte Chiba wiederholt. Neben dessen Debüt „Drifting Detective“ (1961) wirkte er u. a. in dessen „Battles Without Honor and Humanity: Deadly Fight in Hiroshima“ (1973), „Im Schatten des Shogun“ (1978) und „Double Cross“ (1992) mit. Seinen ersten eigenen Film inszenierte Chiba 1990 – das Tier-Horror-Drama „Der Schrecken der Berge“.
Im Westen wurde seine Popularität maßgeblich durch Quentin Tarantino befeuert, der in seinem Skript zu „True Romance“ (1993) eine Hommage an Chiba integrierte. Für Tarantinos „Kill Bill: Vol. 1“ (2003) schlüpfte er in die Rolle des Schwertmeisters Hattori Hanzo, den er auch 1980 in einer TV-Serie verkörpert hatte. Zu Chibas weiteren US-Auftritten gehören „Die Asse der stählernen Adler“ (1992), „Codename: Silencer“ (1995), „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ (2006) und „Sushi Girl“ (2012).