Pulley – The Golden Life (2022, SBÄM Records/Broken Silence)

Obwohl sie nie zu den ganz großen Attraktionen im Punk-Rock-Zirkus zählten, sind PULLEY fraglos eine Konstante. Einen Namen machte sich die Band um Ex-Profi-Baseballer Scott Radinsky durch ihre bei Epitaph veröffentlichten Platten – und eine leidenschaftliche Live-Präsenz. Das genügte, um sie nach längerer Durststrecke mit der 2016er (Comeback-)Scheibe „No Change in the Weather“ wieder auf den Schirm zu bringen. Dass bis zum nächsten Langspieler sechs weitere Jahre vergehen würden, änderte daran wenig; zumal sie die Zwischenzeit mit einem B-Seiten- und einem Live-Output füllten.

Nun also „The Golden Life“, siebtes Studioalbum der Kalifornier und mutmaßliches Zeichen eines gesetzteren Lebensabschnitts. Denn das Dutzend neuer Songs schlägt dezent zurückhaltende Töne an. Das zeigt sich auch bei Radinsky, der die Stimme nur selten erhebt und vorrangig bemüht scheint, die melancholische Ader der einzelnen Tracks zu unterstreichen. Dafür steht etwa der Auftakt des Anspieltipps „Align the Planets“, der daneben aber auf ein weiteres Charakteristikum verweist: die ausgeprägt rockigen Passagen.

Damit erinnern PULLEY ein ums andere Mal an die Mid-Tempo-Phasen von LAGWAGON und insbesondere FACE TO FACE (siehe etwa „Two Winds“), so dass selbst flotter vorangetriebene Beiträge wie „Sad Song“ oder „Transmigration“ nach kurzem Vorschub wieder gedrosselt werden. Fest steht: PULLEY haben im Laufe ihres Werdegangs schon mehr Dynamik offenbart. Das lässt sich bei starken Beiträgen wie „Lonely“, „Wake Up“, „Frances“ oder „California“ leicht vergessen, egalisiert aber eben nicht vollends, dass „The Golden Life“ bei aller grundlegenden Gefälligkeit keine durchgehende Begeisterungsfähigkeit entwickelt.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10) 

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