Love Equals Death / The Static Age – Split (2020, SBÄM Records/Broken Silence)

Gegensätze ziehen sich an. Was oft als schnöde Binsenweisheit in den Äther gehustet wird, erweist sich bei der kollaborativen Split-EP von LOVE EQUALS DEATH und THE STATIC AGE als umfänglich treffend. Denn hier prallt zünftiger Punk-Rock auf eher zurückhaltenden Post-Punk mit waviger Note. Dabei spielt es schlicht keine Rolle, bei welcher der beiden Combos die größeren persönlichen Sympathien liegen. Immerhin speist sich der Reiz der gemeinschaftlichen Veröffentlichung bereits aus der Tatsache, dass es sich für beide Bands um die ersten neuen Studioaufnahmen seit Jahren handelt.

Im Falle von LOVE EQUALS DEATH liegt das letzte Output satte 14 Jahre zurück. Damals verabschiedeten sich die Kalifornier von Fat Wreck. Aber wie so oft überwiegt glücklicherweise auch hier irgendwann der Drang, neue Musik zu schaffen. Das führt bei „Flight of the Banshee“ und „Dust“ zu versiertem und angenehm druckvollem Punk-Rock mit Melodien und Chören. Verlernt haben die Kalifornier ihr Handwerk über die vergangenen fast eineinhalb Jahrzehnte jedenfalls nicht. Zudem beansprucht die A-Seite gerade einmal vier Minuten Spielzeit. Standesgemäßer kann man das eigene Wirken kaum wiederbeleben.

Für „Recover“ haben THE STATIC AGE tief im Demo-Fundus gekramt und eine Gesangsspur von 2016 aufgetan, um die sie den instrumentalen Teil neu arrangiert haben. Dem gefälligen, von Synthie-Klängen umspielten Post-Punk der Mannen aus Chicago ist der Track zweifelsfrei eine Bereicherung. Mit „The Fan and the Bellows“ steuern sie zudem ein stimmiges Cover der CHAMELEONS bei. Das dynamischere Vorgehen ist in Summe LOVE EQUALS DEATH zu attestieren, doch kontern THE STATIC AGE mit atmosphärischen Klängen und der wiederum eindrücklichen Stimme Andrew Paleys. Einigen wir uns demnach auf ein salomonisches Unentschieden. Der Schaden der Zielgruppe dieser empfehlenswerten 7“ soll das beileibe nicht sein.  

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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