Die fünf Mannen von ANDTHEWINNERIS haben mit „Earlier That Day a Car Passed By“ eine sehr ansprechende EP herausgebracht und live können sie noch eine ganze Schippe drauflegen. Grund genug für uns, die Band einmal etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Sänger Olli stand uns dafür zur Verfügung.
In der jetzigen Besetzung spielt ihr noch nicht so lange zusammen. Seit wann ist das der Fall und wer zählt alles zum Kreis der Band?
Olli: Andthewinneris gibt es seit fast genau einem Jahr. 3/5 der Band spielten vorher bei PINETREE, einer Emo-Band aus Hannover. Das waren der Maik (git.), Olli (git.) und Jan (bass). Mopp (drums) und ich (voc.) kamen dann dazu!
Ausschlaggebend war, das der Sänger von PINETREE, kurz vor einem wichtigen Konzert (mit ELLIOT), seinen Rückzug aus der Band bekanntgegeben hatte und Maik mich mit der Frage konfrontierte, ob ich nicht Lust hätte, einzuspringen. Ja, dann bin ich halt eingesprungen!
Woher kommt der Name ANDTHEWINNERIS? Gibt es dazu eine Geschichte oder ist er eher ein Zufallsprodukt?
Olli: Naja, der Name ist eher durch Zufall und stinkige Studioräume entstanden. Wir waren in Hamburg, um einen Freund bei seiner Zwischenprüfung zu unterstützen, in dem er zwei Songs aufnahm. Da stellte sich die Frage, unter welchem Namen man dieses Material in die weite Welt hinausschleudern sollte.
Nach zu wenig Schlaf und mit einem tiefsitzenden Hass auf Bandconteste, welche immer mit den gleichen Worten und immer mit einer Fehlentscheidung enden, brachte ich den Vorschlag, die Band doch ANDTHEWINNERIS zu nennen. Alle fanden es lustig, wahrscheinlich, weil sie noch weniger geschlafen hatten als ich. So kam es dazu!
Eure Debüt-EP „Earlier That Day a Car Passed By“ ist ja noch nicht so alt und so wie ich bisher gelesen habe, ist sie ausschließlich auf positive Resonanz gestoßen. Seid ihr selbst mit der Produktion zufrieden, da ihr live nach meiner Meinung noch eine ganze Ecke energiegeladener rüberkommt?
Olli: Danke für die Blumen! Ja, wir sind definitiv eine Live-Band, trotzdem sind wir mit der Aufnahme und unter welchen Umständen sie entstand bis heute echt zufrieden!
Wir waren zu dem Zeitpunkt der Aufnahme gerade erst vier Monate zusammen und waren mehr damit beschäftigt, eine gemeinsame Richtung zu finden. Die PINETREE-Girls versuchten zu rocken und Moppi und ich versuchten uns aus jeweils anderer Richtung damit anzufreunden.
Aber du hast 100% recht damit, dass die EP echt eine ganz andere Spielwiese beschreibt als jene, auf welcher wir Live spielen. Next try…
Von welchen Bands fühlt ihr euch beeinflusst, in die Welle von neuen Emo-Bands der letzten Monate kann man euch ja nun nicht direkt einordnen?
Olli: Danke, das hoffe ich auch! Ich denke auch, dass wir keine reine Emo-Band sind. Wie gesagt, dazu ist der musikalische Backround der einzelnen Mitglieder zu verschieden.
Bands, die wir lieben sind RIVER CITY HIGH, THE STEREO, ALKALINE TRIO, JIMMY EAT WORLD, BOYSETSFIRE, REFUSED und VERONICA. Dazu die persönlichen Favoriten von JINX FOR JERX bis FANTOMAS.
Wer ist bei Euch für die Texte verantwortlich und gibt es ein Hauptthema in euren Songs?
Olli: Nein, ein Haupthema gibt es nicht, dazu spuken mir zu viele Sachen durch den Kopf! Das geht von Sonnentagen bis hin zu Blut im Ausguss. Ich finde es bei unserem Sound auch nicht passend, dem Zuhörer ein politisches Statement nach dem anderen, hübsch verpackt in poppige Melodien, entgegenzuwerfen. Bitte leg das nicht als unpolitische Haltung aus!
Ich habe gelesen, dass ihr demnächst in Spelle mit den KASSIERERN zusammen spielt. Wie kam es dazu, ist ja schon eine seltsame Mischung?
Olli: Ja stimmt, ist eine etwas seltsame Mischung. Und das Publikum wird uns hassen! YEAH! Das kam so zustande, dass ich mich bei so einer Gigdealerseite angemeldet habe und über den daraus entstehenden Kontakt zu anderen Bands diesen Gig gebucht habe.
Naja, wir haben echt überlegt, ob und überhaupt, aber am Ende war es ein HERZENSWUNSCH von Moppi, einmal in seinem jungen Leben mit den mächtigen KASSIERERN zu spielen! Also, am 13.04. in Spelle, im MAXX!!!
Gibt es schon genauere Pläne für ein Album? In Essen habe ich kürzlich ja einige sehr geile Songs gehört, die nicht auf Eurer EP waren.
Olli: Ja, es gibt konkrete Pläne, ein Album zu machen und es im Herbst zu releasen! Wir sind momentan auf der Suche nach Partnern, die uns dabei unterstützen wollen. Aber ich denke, dass da was passiert.
Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, werden wir im Frühsommer eine Split-EP mit einer amerikanischen Band veröffentlichen. Aber erstmal werden wir, in bester Newcomer-Manier, ab Anfang April bis Mitte Juli die Clubs der Republik rocken und hoffen, dass wir uns nicht gegenseitig verletzen. 🙂
Wie sieht im Hinblick auf Festival-Teilnahmen in diesem Jahr aus?
Olli: Im Sommer sind ein paar Festivals geplant, aber ich denke, das Hauptaugenmerk liegt auf dem Release des Albums im Herbst.