Hell Is Where the Home Is (USA 2018)

Die dunkle Seite von Airbnb: Man stelle sich vor, man mietet eine luxuriöse Privatbehausung im mittleren Nirgendwo, um einen Kurztrip voller Ausschweifung zu genießen, und wird von maskierten Gestalten terrorisiert, die mit den eigentlichen Bewohnern ein gewaltiges Hühnchen zu rupfen haben. Erstrebenswert klingt das nicht. Eher nach einer Standardformel des Home-Invasion-Horrors. Exakt die bedient Orson Oblowitz‘ („The Queen of Hollywood Blvd“) zweite Regiearbeit „Hell Is Where the Home Is“ allerdings vorzugsweise im Schlussdrittel.

Davor regieren Vorahnungen, ein sehenswerter Auftritt von Fairuza Balk („American History X“) und zunächst banale, im weiteren Verlauf haltlos überzogene persönliche Konflikte das Geschehen. Die werden von den beiden Paaren Sarah (Angela Trimbur, „Trash Fire“) und Joseph (Zach Avery, „Farming“) sowie Estelle (Janel Parrish, „Pretty Little Liars“) und Victor (Jonathan Howard, „ Godzilla: King of the Monsters“) genährt. Die mieten besagtes Haus im Nirgendwo des mexikanischen Grenzgebietes, nichts ahnend, dass die eigentlichen Hausherren – die Auftaktsequenz verrät es – von maskierten Unmenschen verschleppt und rüde hingerichtet wurden.

In der Folge ist es jedoch erst einmal an den vier Urlaubern, allerhand erzählerisch nichtssagende – und weitgehend schlicht irrelevante – Probleme aufzuzeigen. Das aus Warte charakterlicher Ausgestaltung noch gehaltvollste ist, dass Sarah und Joseph ein ungeborenes Kind verloren haben und eine inzwischen dezent distanzierte Ehe pflegen. Ansonsten ist es vorrangig an Vollprolet Victor, die Stimmung zu trüben und die Qualitäten seiner Nase als Koks-Staubsauger zu veranschaulichen. Dass Joseph und Estelle obendrein eine Affäre hatten: geschenkt. Denn in Summe dienen die halbfertig ausformulierten Querelen allein, um die erste Hälfte zu überbrücken.

Dann klingelt es an der Tür und eine unscheinbare Frau (Balk) berichtet, sie sei unweit entfernt mit dem Wagen liegengeblieben. In zunehmender Aufdringlichkeit weckt sie Zweifel an ihren Absichten, was nach heftigen (inneren und äußeren) Streitigkeiten, Gewalteskalation und Polizei-Visite (mit dabei: Carlo Rota, „Lethal Weapon“) schlussendlich auch die mörderischen Eindringlinge auf den Plan bringt. Was folgt ist handelsübliches Flüchten und Machete-Schwingen, das zwar partiell heftig gereicht wird, durch die in Teilen dusseligen Verhaltensweisen der Figuren aber kaum Intensität entwickelt. So ist „Hell Is Where the Home Is“ zwar formal durchaus ansehnlich geraten, zwingend gesehen haben muss man diesen soliden Genre-Standard aber keineswegs.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

scroll to top