„Booze has created this voice, these words, this situation. And I know damn well that this won’t be enough. But I’m heading home now to explain and/or apologize those broken promises and lost intentions.” – ‘Elephant Graveyard’
Wenn man als junge Band mit US-Szenegrößen wie AGAINST ME! oder THE GASLIGHT ANTHEM verglichen wird, hat man einiges richtig gemacht. Wobei GOODBYE FAIRGROUND zur Veröffentlichung ihres zweiten Langspielers „I Started With the Best Intentions“ kaum mehr als Frischlinge bezeichnet werden konnten. Schließlich standen zwischen Debüt und Nachfolger nahezu fünf Jahre.
Allerdings waren die Mitglieder des damals noch als Sextett auftretenden Gespanns teils in anderen Combos verwurzelt, so dass eine kontinuierliche Präsenz nur bedingt gewahrt werden konnte. An der Klasse ihrer Musik rüttelt das jedoch nicht. Das beweist bereits der Auftakt „Nails“, der nach kurzer Zurückhaltung Punk zwischen Rock und Indie auffährt. Eben fast so, wie es die eingangs erwähnten Referenzkapellen tun. Aber eben auch nur fast.
Denn GOODBYE FAIRGROUND achtlos in die Nachmacherecke abzuschieben, würde die große songschreiberische Qualität schmälern, vor der nicht allein Hits wie „Western Gold“, „Crossing the Tan Line“, „Elephant Graveyard“, „March of the Rats“ oder „Look Up, Hannah!“ sprühen. Überraschend ist – vor allem im Vergleich zur Vorgänger-EP „We’ve Come a Long Way“ – das über weite Strecken stattliche Tempo, das insbesondere beim Final-Triple „Man Mountain“, „Blame It On Latency“ und „I’m On Six“ zwar mit Americana-Anklang atmosphärisch zurückgefahren wird, in der Hauptsache aber eine wohlige Grundhärte speist.
Dass die in keinerlei Kontrast zum weitschweifigen, gern ins Melancholische driftenden Charakter der Platte steht, ist der vielleicht größte Verdienst von GOODBYE FAIRGROUND. Da ist es doch beruhigend zu wissen, dass dem Beginn mit besten Absichten eine erstklassige Scheibe wie diese gefolgt ist.
Wertung: (7,5 / 10)